Gränzbote

Zurück zu den Wurzeln

Maodo Lo ist Albas großer Trumpf im BBL-Finale

- Von Lars Reinefeld

BERLIN (dpa) - Es sind spannende Basketball­zeiten, in denen sich Maodo Lo gerade bewegt. Mit Alba Berlin kämpft der 29 Jahre alte Aufbauspie­ler aktuell gegen seinen Ex-Club Bayern München um die deutsche Meistersch­aft. Im September geht es dann mit der deutschen Nationalma­nnschaft bei der EM mit einer Vorrunde in Köln und der Endrunde in Berlin um eine EM-Medaille. Da trifft es sich gut, dass Lo gerade den besten Basketball seiner Karriere spielt. Schnell, wendig, abgezockt und treffsiche­r präsentier­t sich Lo nun schon seit Wochen – und hat damit riesigen Anteil an der derzeitige­n Super-Serie der Berliner.

Seit 18 Spielen ist Alba nun schon ungeschlag­en, führt auch in der Finalserie gegen Bayern München durch das 86:73 am vergangene­n Freitag mit 1:0. An diesem Dienstag (19.00 Uhr/Magentaspo­rt) steigt im Münchner Audi Dome die zweite Partie. Meister wird, wer als erstes drei Spiele gewonnen hat.

„Alba spielt seit Wochen einen wunderschö­nen Basketball“, lobte auch Nationaltr­ainer Gordon Herbert die Spielweise der Berliner. Nach dem Abgang des spanischen Starcoache­s Aito hatten einige Zweifel, ob Alba auch unter dem vorherigen Co-Trainer Israel González so schön und erfolgreic­h spielen würde. Die Antwort: Die Berliner spielen sogar noch schöner und erfolgreic­her als in der Vor-Saison.

Was auch viel mit Lo zu tun hat. Vor der Saison entschiede­n sich die Verantwort­lichen beim Titelverte­idiger, voll auf Lo zu setzen. Sie verpflicht­eten keinen neuen Star-PointGuard, sondern gingen mit dem deutschen Nationalsp­ieler in die Spielzeit. „Wir haben für diese Saison auf ihn gesetzt, ihm die Chance gegeben, ein Schlüssels­pieler zu sein“, sagte Alba-Sportdirek­tor Himar Ojeda.

Und der Plan ging auf. Denn Lo ist neben Luke Sikma zum Kopf des Alba-Spiels geworden. Als der Point Guard vor zwei Jahren aus München zurück nach Berlin kam, brauchte er eine gewisse Anlaufzeit. Doch nun fühlt sich Lo in seiner Geburtssta­dt so gut wie nie. „Ich fühle mich frei, und es macht Spaß zu spielen“, sagte Lo dem Fachmagazi­n „BIG“, das ihm erst vor kurzem eine Cover-Story widmete.

Für Lo war es 2020 eine Rückkehr zu den Wurzeln. In Berlin ist er aufgewachs­en, hat auf den Freiplätze­n das Basketball spielen gelernt. Und hier wurde er auch von seiner Familie um die Künstlerin Elvira Bach sozialisie­rt. „Das Leben in einem KünstlerHa­ushalt ist anders. Künstler ticken anders, führen ein anderes Leben. Das Leben ist unkonventi­oneller“, sagte Lo der „BIG“.

Ein Leben, das Lo nun auch auf dem Parkett auslebt. Egal ob in der BBL, in der Euroleague oder in der Nationalma­nnschaft. Mit seinem Freigeist trumpft Lo in dieser Saison überall auf. Im September soll davon auch die Nationalma­nnschaft profitiere­n. Zusammen mit NBA-Star Dennis Schröder und Nachwuchsh­offnung Justus Hollatz soll Lo das deutsche Spiel lenken und zur ersten Medaille seit EM-Silber vor 17 Jahren führen.

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FOTO: IMAGO Maodo Lo (links) ist defensiv wie offensiv gut drauf.

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