Kompetenzzentrum für Amateurmusik in Musikstadt Trossingen eröffnet
Nach anderthalb Jahren Bauzeit wird das neue Kompetenzzentrum Amateurmusik eröffnet. Das Gebäude befindet sich auf dem Gelände der benachbarten Bundesakademie in Trossingen. Es wird die Geschäftsstelle des Bundesmusikverbands beheimaten. Nach der feierlichen Eröffnung können sich die Gäste einen ersten Eindruck der neuen Kulturinstitution verschaffen.
TROSSINGEN - In der Musikstadt Trossingen wird das neue Kompetenzzentrum für Amateurmusik (KAT) eröffnet. Im Rahmen eines Festaktes im Konzertsaal der Bundesakademie wurde der zweistöckige Flachbau feierlich eingeweiht. Das Gebäude mit rechteckigem Grundriss und einer Nutzungsfläche von rund 470 Quadratmetern wurde vom Architektenbüro Günter Hermann Architekten aus Stuttgart geplant.
Das Gebäude wird die Geschäftsstelle des Bundesmusikverbands Chor & Orchester (BMCO) beheimaten und ist damit ein Signal für die kulturelle Bildung im ländlichen Raum. Das Kompetenzzentrum für Amateurmusik befindet sich in der Hugo-Herrmann-Str.
24 - bewusst in unmittelbarer Nähe zu Deutschlands einzigen Bundesakademie für musikalische Jugendbildung.
Mit dem Neubau schafft der Bundesmusikverband als Dachverband der Amateurmusik damit im ländlichen Raum eine Anlaufstelle für die 14,3 Millionen Menschen, die in ihrer Freizeit Musik machen. Für die meist ehrenamtlich organisierten Ensembles des Amateurmusizierens entsteht hier ein Zentrum, das vorhandenes Wissen bündelt und die enge Zusammenarbeit der verschiedenen musikalischen Institutionen
und Verbände nachhaltig stärken wird.
Fakten zum Bau:
Im Anschluss an einen Festakt im Konzertsaal der benachbarten Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen konnten sich die Gäste einen ersten Eindruck des neuen Gebäudes verschaffen. Die Fassade des Kompetenzzentrums ist abwechselnd mit Glasscheiben und Schattenspendern versehen. Die äußere Form versinnbildlicht so die dachverbandliche Arbeit des Bundesmusikverbands, die auch transparent und beschirmend stattfindet. Das begrünte Flachdach ist mit einer Photovoltaikanlage
mit 100 Modulen ausgestattet, deren Leistung in den Gebäudestrom eingespeist wird.
Im Gebäude befinden sich vier Arbeiten der Künstlerin Dorothee Pfeifer, die den Bau mit Linien und Objekten erforschen und die Besuchenden dazu einladen, sich mit seiner Funktion auseinanderzusetzen.
Zu den zukünftigen Mitnutzenden des Neubaus werden unter anderem der Deutsche Harmonika-Verband und der Landeshackbrettbund Baden-Württemberg gehören.
Außerdem soll es einen Co-Working-Space sowie einen modernen Konferenz- beziehungsweise Tagungsraum geben, den Verbände und Organisationen des Amateurmusizierens für Ihre Arbeit nutzen können. Insbesondere der Tagungsraum soll über zeitgemäße Technik als Seminar-raum für bundesweit gestreamte Veranstaltungen nutzbar sein.
Der Bauprozess:
Seit Herbst 2021 wurde an dem Neubau intensiv gearbeitet: Bereits im Frühjahr 2021 wurden die Fundamente gelegt. Der Rohbau wurde bis Ende 2021 fertiggestellt. Auf-gabe des neuen Kompetenzzentrums ist den meist ehrenamtlich geführten Vereinen der Musikverbände eine Anlaufstelle zur Verfügung zu stellen, die entlasten und vernetzen wird sowie Lösungen für die Probleme von morgen entwickelt.
Das Projekt kostete knapp 3 Millionen Euro. Der Großteill der Mittel wurde vom Bund über den Haushalt der Staatsministerin für Kultur und Medien getragen, auch das Land BadenWürttemberg hat sich beteiligt. Die Stadt Trossingen hat die Flächen sowie die Arbeitsleitung der städtischen Verwaltung eingebracht.
Im Bereich der vereinsgetragenen Amateurmusik engagiert sich der Bundesmusikverbands Chor & Orchester e.V. (BMCO) für die Förderung von Engagement, Ehrenamtund Nachwuchsgewinnung. Seine Mitgliedsverbände und deren Basis, die einzelnen Ensembles, unterstützt er mit praktischen Tipps und verschiedenen Förderprogrammen des Bundes.
Das Kompetenznetzwerk NEUSTART AMATEURMUSIK ist die zentrale Service- und Beratungsstelle zur praxisnahen Unterstützung von 14,3 Millionen Amateurmusizierenden in Deutschland. Gegründet wurde es im Zuge der Corona-Pandemie, um alle Amateurmusizierenden bei der Abfederung der Pandemie-Folgen zu unterstützen.
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien stellt mit dem neuen Förderprogramm IMPULS fast 20 Millionen Euro für die Amateurmusik in ländlichen Räumen bereit. Die Förderung soll den Musizierenden Motivationshilfen zur nachhaltigen Stärkung und erhöhter Sichtbarkeit für den zeitnahen Neustart ermöglichen.
Mit „Musik für alle!“werden außerschulische Projekte gefördert, die Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Musik ermöglichen. Sei es das Singen im Chor, ein Beatbox Workshop, das Kennenlernen verschiedenster Instrumente, gemeinsames Musizieren in der Gruppe, ein Konzertbesuch oder eine Ferienfreizeit, bei der die Kinder und Jugendlichen ein Musical erarbeiten und aufführen.
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