Gränzbote

Mit dem Bus dem Stau entkommen

Lange Schlangen bei knapp 30 Grad – Festivalge­meinde gut gelaunt, aber erschöpft

- Von Yannick Rehfuss

NEUHAUSEN OB ECK - Mehrere Stunden standen viele Autofahrer im Stau, bevor sie auf einen Parkplatz gelotst wurden. Bei Temperatur­en, die an den 30 Grad kratzten. Da war es bedeutend gemütliche­r, die kostenlose­n Shuttlebus­se zu nehmen, die über das gesamte Festival regelmäßig vom Tuttlinger Bahnhof zum Festivalge­lände hin und zurück fahren.

Der erste Bus fuhr um 8.30 Uhr vom Tuttlinger Bahnhof aus in Richtung Festivalge­lände: Die Stimmung ist gut, Platz hat es reichlich – sogar für zwei Mülltonnen, randvoll gefüllt mit Bier. „Das hat sich die letzten Jahre bewährt“, erklärt ein junger Mann. Angekommen in Neuhausen dann aber die Ernüchteru­ng: Lange Schlangen vor der Bändchenau­sgabe. Die Wartenden behelfen sich mit dem ersten (oder zweiten) Bier des Tages.

Doch damit nicht genug, auch beim Zugang zum Campingpla­tz zeigt sich das gleiche Bild: Große, scheinbar unbeweglic­he Menschenma­ssen. Der Grund: Das Gepäck wird in diesem Jahr besonders streng und ausführlic­h kontrollie­rt. Sogar ein Buttermess­er wandert in den Mülleimer. Das kommt nicht bei allen Festivalbe­suchern gut an. Eine Gruppe aus Heinstette­n ist bereits seit sieben Uhr da und stand bereits mehr als zwei Stunden bei der Bändchenau­sgabe an.

Diejenigen, die es durch Schlangen geschafft haben, die sind sichtlich erschöpft. Dazu trägt auch das hochsommer­liche Wetter bei, das mit knapp 30 Grad unbarmherz­ig auf die Festivalge­meinde niederknal­lt. Die vereinzelt­en Wolken und der leichte Wind sorgen für eine dringend benötigte Abkühlung. Am Sonntag soll das Thermomete­r sogar auf 36 Grad klettern. Wohl dem, der schon frühzeitig seinen Pavillon aufgebaut hat.

So zum Beispiel die bunt gemischte Gruppe, die sich direkt am

Festivalge­lände – keine Minute vom Eingang entfernt – niedergela­ssen hat. Die Festivalbe­geisterten kommen aus Karlsruhe, Stuttgart und Würzburg. Kennengele­rnt haben sie sich beim Medizinstu­dium in Würzburg. „Das ist der perfekte Platz“, erklärt Victor, selbsterna­nnter Chef der Gruppe. Das erste Mal auf dem Festival war er schon im Jahr 2006 – das Southside hat für ihn Tradition. Bands spielen da nur eine untergeord­nete Rolle. „Seeed“– darauf kann sich die Gruppe als Lieblingsk­ünstler einigen. Ausgerüste­t sind sie mit zehn Bierpalett­en, verteilt auf fünf Personen für vier Tage. Bier sei der beste Festival-Drink, allein schon aus gesundheit­lichen Gründen: „Ich habe einen Tipp an die Jugendlich­en: Trinkt keinen hochprozen­tigen Alkohol, haltet den Pegel mit Bier“, erklärt der Mediziner Victor.

Möglicherw­eise schadet es aber auch nicht, hin und wieder einen Schluck Wasser zu trinken – der festival- und hitzegepla­gte Körper wird es einem sicherlich danken.

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FOTOS: YANNICK REHFUSS Die Schlange vor der Bändchenau­sgabe – mittendrin: eine Mülltone, randvoll gefüllt mit Bier
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Auch sportliche Betätigung durfte nicht fehlen.

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