Waldbrandgefahr vor höchster Warnstufe
Bei trockener Umgebung ist ein Feuer schnell entfacht – Grillen verboten
TUTTLINGEN (maj) - Der Boden ist trocken. Die Temperaturen konstant hoch. Da braucht es nur einen Funken, um ein Feuer zu verursachen. Deshalb warnt die Feuerwehr Tuttlingen vor der hohen Waldbrandgefahr, die bis zum Wochenende die höchste Warnstufe erreichen kann.
Andreas Hand, Pressesprecher der Tuttlinger Wehr, erinnert sich noch genau an das vergangene Jahr. „Da hatten wir wirklich viel zu tun“, meint er. Immer wieder sei es zu Bränden im Wald oder auf Feldern gekommen. Vor allem ein Feuer an einem bewaldeten Steilhang hinter dem Donaustadion und ein Flächenbrand von 200 Quadratmetern zwischen Balinger Straße und Rußberg sind ihm noch präsent. Schließlich seien beide Einsätze durchaus eine Herausforderung gewesen.
Während man im Wald mit dem unwegsamen Gelände zurechtkommen musste, war es auf dem Feld die große Fläche, die unter Kontrolle gebracht werden musste. „Unsere erste
Priorität ist, die Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Wenn nur ein bisschen Wind geht, kann es passieren, dass das Feuer wegläuft“, sagt Hand. Ist das Feuer eingegrenzt, beginnt die eigentliche Brandbekämpfung. „Das ist für uns dann ein Standardeinsatz. Wobei die hohen Temperaturen und die Hitze des Feuers schon fordernd ist.“
Wer für das Feuer verantwortlich ist – die Trockenheit oder unvorsichtiges Handeln –, kann Hand nicht beantworten. Wohl eine Mischung aus beidem. Klar ist aber: Es kann schnell passieren, wenn „jemand nicht nachdenkt und eine Zigarettenkippe wegwirft.“Deshalb gilt vom 1. März bis zum 31. Oktober auch ein grundsätzliches Rauchverbot im Wald. Ein Feuer darf nur an offiziellen, fest eingerichteten Feuerstellen auf Grillplätzen entzündet werden, erklärt das Landesministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in einer Pressemitteilung. Je nach örtlicher Situation könnten die jeweiligen Forstbehörden auch das Grillen im Wald vollständig verbieten. Ist trotz aller Vorsicht doch ein Feuer entfacht, sollten die Personen Ruhe bewahren, sich und Haustiere in Sicherheit bringen sowie die 112 wählen. Beim Anruf sind die Fragen zu beantworten: Wo brennt es, was brennt, wer ist in Gefahr und von wo wird angerufen. Dabei sollte die eigene Rufnummer für Rückfragen in der Leitstelle angegeben werden oder damit der Anrufer die Feuerwehr später zum Brand führen kann.
Andreas Hand und seine Kollegen von der Feuerwehr hoffen, dass sich möglichst viele an die Vorgaben zur Vermeidung von Waldbränden halten. Falls es doch dazu kommen sollte: „Wir erreichen eigentlich jeden Punkt und haben viel Schlauchmaterial.“Auch die Wasserversorgung sei noch nie ein Problem gewesen. Ausgetestet werden muss das Leistungsvermögen der Brandbekämpfer nicht. Dafür muss nur der Funke auf die Menschen überspringen.
Rauchverbot im Wald einhalten (1. März bis 31. Oktober)
keine Zigarettenkippen
Auto werfen
kein Feuer im und am Wald machen. Ein Abstand von 100 Meter zum Waldrand muss eingehalten werden
Grillen ist nur an ausgewiesenen Grillstellen erlaubt; auch an den erlaubten Stellen muss das Feuer immer beaufsichtigt und vollständig gelöscht werden
Müll vermeiden: Glasflaschen und Scherben können einen Brand auslösen
Keine Lebensmittelreste Wald werfen
Waldbrände sofort der Feuerwehr melden
Offizielle Rettungspunkte im Wald, die zur Orientierung bei Unfällen oder Waldbränden genutzt werden können, sind in der kostenfreien mobilen App „Hilfe im Wald“zu finden aus dem in den