Sportkreis und Vereine holen Kinder vom Corona-Sofa
Neues Programm bietet Workshops, Broschüren, Inspiration dazu, wie Kinder zum Sport motiviert werden sollen
SPAICHINGEN/RIETHEIM-WEILHEIM - Wer noch nie gesehen hat, mit welchen unglaublichen Geschwindigkeiten manche Menschen Plastikbecher zu Pyramidenstapel und wieder demontieren und wieder aufbauen, der kann sich nicht vorstellen, dass dies ein echter Sport ist, der ganz viele Fähigkeiten fördert und offenbar auch riesigen Spaß macht. Dass Sport mehr sein kann, als Fußball oder Radfahren, und dass mit neuen Ideen Kinder und Jugendliche vom Corona-Sofa runtergeholt werden können - darum geht es beim neuen Projekt des Sportkreises Tuttlingen. Den Sportvereinen des Kreises stellt das Team um Sportkreisvorsitzende Margarete Lehmann das neue Programm am kommenden Dienstag, 21. Juni, um 17 Uhr in der Jahnhalle in Rietheim-Weilheim vor.
„Sämtliche Umfragen zeigen, dass Kinder und Jugendliche auf der Strecke geblieben sind“, sagt Lehmann im Gespräch mit dieser Zeitung. Das ist der Grund, warum der Sportkreis jetzt zusammen mit der AOK das neue Programm aufgelegt hat, das die Vereine dabei unterstützen soll, die Kinder wieder mehr zum Sport zu motivieren.
Da gibt es ein Minisportabzeichen oder Workshops und Fortbildungen zu interessanten Angeboten.
Spiele mit Alltagsmaterialien zum Beispiel, Bogenschießen, Jumping, Cattlebell - oftmals mit Sportgeräten, die bei den Vereinen sowieso vorhanden sind oder ganz einfach zu besorgen sind wie Skipping Ropes (Springseile), oder Slag Lines, auf denen man balancieren kann. Die Erfahrung zeigt, dass selbst alte Sportarten im neuen Gewand und neuen Ideen ganz plötzlich Zulauf finden, weil sie Spaß machen und einfach etwas neues sind.
Trainer und Übungsleiter sind angesprochen vom Angebot des Sportkreises und der AOK: „Wir verstehen uns als Ideengeber und Infopool“sagt Lehmann, für Angebote, die die Vereine dann umsetzen können.
Vieles gibt es natürlich schon, zum Beispiel die Parkourgruppe in Spaichingen oder Vereine, die mit Battleroaps trainieren. Das sind dicke Seile, die mit beiden Händen wellenförmig bewegt werden, was unheimlich anstrengend ist und was man aus Boxer- und Kampfsportfilmen kennt. Ropeskipping gibt es in Nendingen und in Rietheim eben auch Training mit Vertikaltuch und eine Minitanzgruppe in Weilheim. Die werden sich am Dienstag auch vorstellen und bei den anderen Vereinen könnten interessierte Jugendleiter, so Lehmann, organisiert im Rahmen des neuen Angebots reinschnuppern.
Die pfiffigen „Hütchenspieler“sind am Dienstag auch dabei, die Stackinggruppe der Karlschule in Tuttlingen zeigt, mit welcher Geschwindigkeit sie Becherpyramiden baut, abbaut, neu baut.