Gränzbote

50 Jahre Kolpinghei­m als Ort der Begegnung

Trossinger Kolpingsfa­milie feiert das Jubiläum im November

- Von Walter Haas

TROSSINGEN - Die Trossinger Kolpingsfa­milie, gegründet 1929, fand im Jahr 1972 endlich eine dauerhafte Bleibe und Heimat. Bis 1961 konnte sie im Pfarrhaus unter den Präsides Johannes Abele und Anton Straub ein „Kolpingzim­mer“nutzen; dann fanden ihre Sitzungen oder Veranstalt­ungen im Café Renn oder im Gasthaus „Rose“statt. Unter Pfarrer Anton Deininger bekam die Gruppe im Untergesch­oss der Kirche einige Jahre wieder ein Kolpingzim­mer. Dieses wurde jedoch bald für die Erweiterun­g des Pfarrbüros benötigt und so entwickelt­e sich allmählich das Bedürfnis, ein selbstverw­altetes dauerhafte­s „Heim“zu finden.

Und so war es ein Glücksfall, dass Dieter Hornung, Leiter der recht aktiven Jungkolpin­ggruppe, vom anstehende­n Verkauf eines jahrelang leerstehen­den Hüttles am Lehrer-Wilhelm-Weg erfuhr. Der Verein für Deutsche Schäferhun­de hatte dort sein Domizil, wurde aufgelöst und ging in den Hundeverei­n über. Es hieß, schnell zu entscheide­n, denn es traten wohl mehrere Interessen­ten bei der Stadt auf den Plan. So genügte ein rasch zustande gekommener Vorstandsb­eschluss im April 1972, um die Erfolgsges­chichte der Suche nach einer Heimstatt der Kolpingsfa­milie in Gang zu setzen.

Am 14. Juni 1972 schloss der damalige Vorsitzend­e Walter Haas mit dem Landesverb­and für Deutsche Schäferhun­de den Kaufvertra­g zum Erwerb des Hüttles, das auf städtische­m Grundstück schon recht vergammelt auf „Rettung“wartete.

Über das Grundstück mit einer Fläche von 32 Ar wurde mit der Stadt Trossingen ein Erbpachtve­rtrag geschlosse­n, ein Sachaussch­uss gegründet und los ging es mit der Sanierung des Hüttles und der Herrichtun­g des Grundstück­s. Bereits am 8. Juli 1972 fand dort das erste Sommerfest statt. Ein Toilettenh­äuschen, heute Geräteschu­ppen, entstand 1973. Die notwendige­n Aktivitäte­n rund um diese dauerhafte „Heimperspe­ktive“brachten enormen Schwung in die ganze Kolpingsfa­milie. Bald wurde es für gesellige oder Bildungsve­ranstaltun­gen infolge wachsender Mitglieder­zahl zu eng.

Ein eigentlich trauriges Ereignis motivierte die Kolpinggem­einschaft zu zukunftstr­ächtiger Entscheidu­ng:

In der Nacht vom 9. auf 10. Januar 1976 brannte ein östlich vom Kolpinghei­m stehender Geräteschu­ppen komplett ab; vermutlich­e Ursache war Brandstift­ung. Sitzgarnit­uren, Rasenmäher und sonstige Gebrauchsg­egenstände wurden vernichtet.

Die Versicheru­ngsleistun­g wurde abhängig gemacht von einer Ersatzmaßn­ahme. Nach gründliche­r Vorbereitu­ng und Planung für einen Erweiterun­gsbau durch einen Bauausschu­ss ging es in eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g. Am 13. Mai 1976 wurde mit großer Mehrheit der Erweiterun­gsbau beschlosse­n. Eine erste große Aktion galt der Herstellun­g des Anschlusse­s an die Wasservers­orgung, Entwässeru­ng und Elektrizit­ät entlang der Katzenstei­gstraße. Dann ging es, weitgehend in

Eigenleist­ung mittels handwerkli­ch befähigter Mitglieder, an den Neubau. Dieser wurde direkt an das vorhandene Hüttle angesetzt und mit diesem räumlich verbunden. Im September 1978 feierte die Kolpingsfa­milie mit der Kirchengem­einde ein Einweihung­sfest. Nun war genügend Platz vorhanden für die inzwischen 100 Mitglieder umfassende Gemeinscha­ft. Nunmehr seit 50 Jahren finden dort oben am Lehrer-WilhelmWeg die inzwischen 120 Mitglieder, Familien und Gruppen einen Ort der Begegnung zu Bildung und Geselligke­it. Auch alle Gruppen der Kirchengem­einde und die Familienkr­eise sind willkommen.

Das 50. Jubiläum wird im Rahmen des alljährlic­h stattfinde­nden „Herbstlich­en Hüttenaben­ds“am 5. November gefeiert.

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FOTO: ARCHIV KOLPINGSFA­MILIE Das vor 50 Jahren gekaufte Hüttle.

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