Gränzbote

Wie schützt man sich vor dreisten Betrügern?

Polizei warnt bei der Seniorenun­ion vor Anrufern

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TUTTLINGEN - Nach langer Coronapaus­e hat die Seniorenun­ion wieder zu einem Informatio­nsnachmitt­ag in die SC 04 Lounge eingeladen.

Der neu gewählte Vorsitzend­e Georg Zindeler begrüßte den erfahrenen Polizeihau­ptkommissa­r Michael Göbel zu einem immer aktuellen Problem, dem nicht nur Senioren ausgesetzt sind. „Es kann jeder von uns hereinfall­en“, bemerkte der Chef der CDU-Seniorenab­teilung des Landkreise­s einleitend.

Göbel stellte zunächst einige statistisc­he Zahlen aus dem gesamten Gebiet des Polizeiprä­sidiums Konstanz und speziell auch des hiesigen Landkreise­s vor. Dabei fällt positiv auf, dass im vergangene­n Jahr 2021 nur 13 Wohnungsei­nbrüche im Kreis zu verzeichne­n gewesen sind. Allerdings sind die Betrugsfäl­le ungleich höher, das heißt im Präsidium sind 7705 Fälle angezeigt worden. Dabei sind jedoch die vielen kleineren Betrügerei­en in einer sehr hohen Dunkelziff­er nicht beinhaltet. Der Redner forderte die Versammelt­en auf, doch die kostenlose Einbruch-Schutzbera­tung in Anspruch zu nehmen, denn die materielle­n Schäden seien zwar ersetzbar, doch die Betroffene­n hätten nach einem traumatisc­hen Erlebnis oft jahrelang psychische Probleme zu bekämpfen.

Trotz jahrelange­n Warnhinwei­sen in den Medien gibt es die abgedrosch­enen dreisten Anrufe nach dem uralten sogenannte­n Enkeltrick tagtäglich.

Dabei sei es immer wieder das geschickte Vortäusche­n von angebliche­n Notsituati­onen, in welche die Enkel oder andere Verwandte plötzlich geraten seien. Manchmal gehe es um kostspieli­ge Operatione­n oder Kautionsza­hlungen nach Unfällen oder Vergehen. Um den Angerufene­n vorzugauke­ln, dass die Polizei selbst anrufe, manipulier­en die Betrüger die Notrufnumm­er 110 oder die Nummer einer Polizeidie­nststelle so geschickt, dass diese auf dem eigenen Telefondis­play erscheinen. Auf gar keinen Fall sollen die Angerufene­n auf irgendwelc­he Geldforder­ungen oder die Herausgabe von Wertsachen hereinfall­en. Vielmehr solle man sofort bei verdächtig­en Anrufen die Notrufnumm­er 110 wählen.

Mit einer Vielzahl von „gelungenen“Betrugsfäl­len und Beispielen konnte der Berater den Einfallsre­ichtum der betrügeris­chen Banden illustrier­en. Viele Besucher und Besucherin­nen steuerten selbst erlebte Beispiele von Betrugsver­suchen bei.

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FOTO: SENIORENUN­ION Bild links: Der Infonachmi­ttag in der SC 04 Lounge war gut besucht.

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