Kiel scheitert in der Königsklasse an Barcelona und sich selbst
KÖLN (dpa) - Auch ohne die begehrte Trophäe in den Händen wurden die Handballer des THW Kiel von ihren Fans wie Sieger gefeiert. Der Applaus konnte den Schmerz beim deutschen Rekordmeister über die erfolglose Jagd nach dem fünften Champions-LeagueTriumph jedoch kaum lindern. „Das tut unglaublich weh. Wir hatten einen großen Traum“, sagte THWTrainer Filip Jicha nach dem 30:34 (18:19) im Halbfinale gegen Rekordsieger FC Barcelona. Und Kapitän Domagoj Duvnjak gestand: „Wir sind enttäuscht und traurig.“Für den Cup-Gewinner von 2007, 2010, 2012 und 2020 gab es damit zum Abschluss einer langen und anstrengenden Saison nicht das erhoffte Happy End. „Ich bin trotzdem stolz auf meine Mannschaft, die wirklich alles auf der Platte gelassen hat, was noch in den Beinen und Köpfen war“, sagte Jicha und fügte hinzu: „Es tut mir leid für die Jungs, dass sie sich nicht belohnen konnten. Sie haben unglaublich gefightet.“Das reichte am Samstag im Duell mit dem spanischen Serienmeister vor 19 750 Fans in Köln jedoch nicht. „Wenn du gegen Barça gewinnen willst, musst du eine perfekte Leistung zeigen“, haderte der 40-Jährige. Der Ausfall von Superstar Sander Sagosen und Abwehrchef Hendrik Pekeler erwies sich letztlich als zu große Hypothek. Immerhin: Der THW bewies große Moral und sicherte im packenden kleinen Finale beim 37:35 (34:34, 14:18) nach Siebenmeterwerfen gegen Telekom Veszprem den dritten Platz. Den Titel sicherte sich erneut der FC Barcelona. Die Katalanen bezwangen den polnischen Topclub Vive Kielce um Nationaltorhüter Andreas Wolff in einem dramatischen Endspiel mit 5:3 nach Siebenmeterwerfen. Nach Verlängerung hatte es 32:32 (28:28, 13:14) gestanden.