Ein Mané reicht nicht, um die Bundesliga zu retten
Zumindest kurzzeitig ist es dem FC Bayern und und der Bundesliga mit der bevorstehenden Verpflichtung von Sadio Mané gelungen, international für Aufsehen zu sorgen. Allerdings wird die Aufmerksamkeit ganz schnell wieder abflachen, wenn Clubs wie Manchester City, FC Liverpool Paris Saint-Germain oder Real Madrid den nächsten großen Namen präsentieren. Die Bundesliga kann längst nicht mehr mit dem Glanz anderer Ligen mithalten, was nicht nur der Kommentar von Ex-Liverpool-Stürmer Dean Saunders über den Wechsel von Mané vom LFC nach München zeigt: „Nichts gegen den Verein, es ist ein großartiger Club. Aber die Liga ist bei Weitem keine Herausforderung für Mané.“Und Saunders hat recht: Mané wird das Image der Bundesliga nicht aufpolieren können – im Gegenteil: Mit seinen Toren wird der Senegalese den FC Bayern zur elften Meisterschaft in Folge schießen und die Langeweile im Titelkampf weiter verschärfen. Und falls es noch einen weiteren Beleg für die mangelnde Attraktivität der Bundesliga braucht: Wenn ein Mario Götze, der zweifelsohne nicht nur wegen seines Siegtors im WM-Finale 2014 weltweit bekannt ist, aber bei seinen letzten Stationen in Deutschland nicht über eine Nebenrolle hinauskam, schon der zweite große Name ist, der gehandelt wird, spricht das nicht für die Liga.
●»
m.deck@schwaebische.de
Ich könnte diese Zeilen kurz halten und mit lediglich zwei einfachen Sätzen schreiben: „Die Bundesliga muss überhaupt nicht gerettet werden, weil sie so funktioniert, wie es seit beinahe 60 Jahren der Fall ist.
Und das ist auch gut so und ausreichend.“Doch weil hier noch einige Zeilen zu füllen sind, hole ich gern aus. Die Bundesliga hat sich seit ihrem Start 1963/64 durchgängig aus sich selbst heraus erneuert. Sogenannte Stars und heutige Legenden wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller oder Matthias Sammer kamen alle aus dem Nichts und mussten nicht für horrende Summen aus dem Ausland eingekauft werden. So wird es auch diese Saison und all die anderen kommenden sein. Verlassen große Stars die Liga und wechseln ins Ausland (was im Übrigen auch schon Welt-Kicker wie Lothar Matthäus und Rudi Völler getan haben), rücken Figuren aus der zweiten Reihe nach vorn, kommen aufgrund der besseren Perspektive nach Deutschland (Kevin Bruyne aus England) oder wechseln aus kleineren Ligen wie Polen (Robert Lewandowski) hierher. Wo wir gerade beim wechselwilligen Stürmer und seinem Ex-SuperKnipserkollegen Erling Haaland (nun Manchester City) sind, die beiden waren abseits des Platzes meist wortkarg und gaben sich oft dem Luxus hin. Ein Sadio Mané oder Mario Götze scheinen da andere Kaliber – und ist das nicht viel wichtiger?
●»
De
„Aufmerksamkeit wird schnell abflachen.“Von Martin Deck
„Die Liga muss nicht gerettet werden.“Von Felix Alex