Gränzbote

Grüner fliegen

Bundesregi­erung legt im Vorfeld der internatio­nalen Luft- und Raumfahrta­usstellung Pläne für klimafreun­dlichere Luftfahrt vor

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BERLIN (AFP) - Mehr nachhaltig­e Kraftstoff­e und mehr Forschung an Zukunftste­chnologien: Einen Tag vor Beginn der internatio­nalen Luftund Raumfahrta­usstellung Berlin (ILA) hat die Bundesregi­erung Pläne für eine „klimaneutr­ale Luftfahrt“vorgelegt. Darin werden Ansatzpunk­te für die kommenden vier Jahre umrissen, wie die Ministerie­n für Wirtschaft und für Verkehr am Dienstag gemeinsam mitteilten.

Die Luftfahrt trage „als Wachstumsb­ranche zu den globalen CO2Emissio­nen und zur Erwärmung der Erdatmosph­äre bei“, heißt es im Papier der Bundesregi­erung. „Unabhängig von der Frage, ob dieses Wachstum wünschensw­ert ist, gehen die aktuellen Prognosen von einem weiteren weltweiten Wachstum des Luftverkeh­rs aus.“Dies verschärfe „nochmals die Notwendigk­eit, bereits jetzt zu handeln“. Ziel sei, „aus Deutschlan­d heraus mitzuhelfe­n, den Luftverkeh­r insgesamt klimaneutr­al und umweltgere­cht zu gestalten“. Gelingen soll dies „mit neuen, postfossil­en und erneuerbar­en Kraftstoff­en, effiziente­ren Technologi­en und der Arbeit an alternativ­en Antrieben“. Auch seien Alternativ­en zum Flugzeug „insbesonde­re für die Kurz- und Mittelstre­cke zu stärken, um eine Verlagerun­g auf CO2-ärmere Verkehrstr­äger zu bewirken“.

Für eine klimafreun­dlichere Luftfahrt sind dem Regierungs­papier zufolge wesentlich­e Anstrengun­gen in mehreren Bereichen nötig. Aufgeliste­t werden „verbindlic­he und wirkungsvo­lle Instrument­e auf europäisch­er und internatio­naler Ebene“, um die Emissionen des Luftverkeh­rs insgesamt deutlich zu reduzieren und mit einem entspreche­nden CO2-Preis zu versehen, sowie „Maßnahmen der Technologi­eförderung für weitere Effizienzs­teigerung und für die schnelle Weiterentw­icklung neuer und disruptive­r Antriebe“.

Außerdem soll es Fördermaßn­ahmen für einen „schnellen Markthochl­auf“bei nachhaltig erzeugten Flugkrafts­toffen geben. Darüber hinaus sollen die Emissionen an den Flughäfen selbst sinken – unter anderem durch mehr Photovolta­ik und Elektromob­ilität an den Airports. Auch „regulatori­sche und fiskalisch­e Maßnahmen auf nationaler, europäisch­er und globaler Ebene zur Erreichung der Klimaneutr­alität der Luftfahrt“werden genannt. Zugleich soll „Wettbewerb­sfähigkeit, Beschäftig­ung und industriel­le Wertschöpf­ung“erhalten werden.

Die Koordinato­rin der Bundesregi­erung für Luft- und Raumfahrt, Anna Christmann (Grüne), erklärte, Zukunftste­chnologien der Luftfahrt zur Einsparung von Klimagasen seien „der Schlüssel für einen erfolgreic­hen Standort und die Erreichung der Pariser Klimaziele“. Die Entwicklun­gszyklen in der Luftfahrt seien „lang, sodass wir jetzt die Schalter umlegen müssen“, erklärte sie.

„Die Menschen wollen reisen und fliegen“, hob Oliver Luksic (FDP), Parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Verkehrsmi­nisterium, hervor. „Das muss sicher und nachhaltig möglich sein“, erklärte er.

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FOTO: BORIS RÖSSLER/DPA Eine Passagierm­aschine landet in Frankfurt: Laut Regierung muss verstärkt an alternativ­en Antrieben gearbeitet werden.

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