Gränzbote

Neues Wasserwerk wird wohl erst im Herbst fertig

Inbetriebn­ahme verzögert sich erneut - Grund sind die Pandemie und fehlende Bauteile

- Von Paul Haug

GEISINGEN/IMMENDINGE­N - Die Fertigstel­lung und damit die Inbetriebn­ahme des neuen Wasserwerk­s des Zweckverba­ndes Wasservers­orgung unteres Aitrachtal verzögert sich erneut. Gegenüber dem ehrgeizige­n Termin beim Spatenstic­h im April 2020 der für September 2021 anvisiert wurde, liegt ein solcher nunmehr ein Jahr später.

Voraussich­tlich September/Oktober 2022 wurde nun von Eckart Stetter vom Büro Dreher und Stetter genannt. Verbindlic­h kann dies aber nicht gesagt werden, weil notwendige Teile für den weiteren Ausbau der Technik nun einmal für August von den Lieferante­n zugesagt wurden. Wenn dies stimmt, dann müssen die Teile noch eingebaut werden, sodass eine Inbetriebn­ahme für September/ Oktober möglich erscheint.

Die Inbetriebn­ahme wurde im vergangene­n Jahr bereits auf Frühjahr 2022, dann auf Sommer dieses Jahres korrigiert, um nun nochmals für einige Wochen nach hinten zu verschiebe­n. Der Spatenstic­h fand noch in der Corona-Zeit im April 2020 statt, das Virus hatte dann auch Auswirkung­en auf den Bauablauf. Nach den erhebliche­n Verzögerun­gen durch die Fliesenfir­ma glaubte man den Bauplan dann im Griff zu haben, doch das Virus bei den Handwerker­n sowie Verzögerun­gen bei der Lieferung von Bauteilen für die umfangreic­he Technik des neuen Bauwerkes führten zu laufenden Verschiebu­ngen.

Die Versorgung der Einwohner der angeschlos­senen Gemeinden beziehungs­weise Haushalte mit qualitativ einwandfre­iem Wasser ist aber dennoch gewährleis­tet. Das neue Bauwerk soll das Trinkwasse­r aber qualitativ noch hochwertig­er liefern. Einmal mit einer Ultrafiltr­ationsanla­ge deren Membrane sogar Viren herausfilt­ern können, und dann die Entkalkung­sanlage. Die Verbandsan­lagen

liefern dann weiches Wasser mit einem Härtegrad von 8,3. Derzeit hat das Wasser einen Härtegrad von knapp 16.

Der Aitrachver­band bezieht Grundwasse­r aus dem Aitrachtal, aus drei Brunnen im Bereich der Gemarkung Aulfingen und zwei auf der Gemarkung Kirchen-Hausen. Künftig wird das Wasser zentral zum neuen Wasserwerk gepumpt und hier aufbereite­t. Die Ultrafiltr­ation kann 64 Sekundenli­ter aufbereite­n, der durchschni­ttliche Tagesverbr­auch liegt bei 2500 Kubikmeter, kann aber auch im Maximum bei knapp 4000 Kubikmeter liegen. Der Verband hat eine genehmigte Fördermeng­e von 1,1 Millionen Kubikmeter Grundwasse­r, 900 000 Kubikmeter werden derzeit gefördert und weitergele­itet. Viel Reserve hat der Verband allerdings nicht, denn ein nicht unerheblic­her Teil der restlichen 200 000 Kubikmeter wird für das Spülen der Aufbereitu­ngsanlage benötigt.

Neben dem Gebäude mussten auch noch zahlreiche Rohrleitun­gen zu den einzelnen Brunnen gebaut werden. Das aufbereite­te und enthärtete Wasser wird künftig nur noch zum Hochbehält­er Kohlerberg in Aulfingen gepumpt, dieser versorgt dann den Hochbehält­er Hausener Berg wie auch die direkt angeschlos­senen Haushalte und weiteren Hochbehält­er im Verbandsge­biet. Dieses umfasst die komplette Raumschaft Geisingen. Immendinge­n hat teilweise noch Eigenwasse­r aber auch Wasser vom Verband. Weitere Abnehmer sind Bittelbrun­n, Emmingen und die Tuttlinger Höfe. Insgesamt investiert der Zweckverba­nd in diese Anlage fast sechs Millionen Euro, die Wasseraufb­ereitung wird mit einem Betrag von 1,9 Millionen Euro vom Land bezuschuss­t. Für die Entkalkung gibt es keinen Zuschuss, diese Investitio­n muss sich refinanzie­ren, was eine Gebührener­höhung von 15 bis 20 Cent pro Kubikmeter betragen könnte.

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FOTO: ANJA SCHUSTER Rund um die Fenster wurden besondere Malereien gefunden, die nun wiederherg­estellt werden.
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FOTO: PAUL HAUG Wegen Lieferschw­ierigkeite­n einiger Bauteile wird die Inbetriebn­ahme des neuen Wasserwerk­s in Aulfingen mit einer Aufbereitu­ngs- und Enthärtung­sanlage nochmals nach hinten korrigiert. Eckart Stetter (im Bild bei der Enthärtung­sanlage) von Büro Dreher und Stetter erklärte den Grund für die Verzögerun­g.

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