Tuttlinger Medizintechnik für die Ukraine
Stadt organisiert Hilfstransport - 13 Unternehmen haben Spenden zur Verfügung gestellt
TUTTLINGEN (sz) - Ein Krankenhaus in der Ukraine wird mit Medizintechnik aus Tuttlingen unterstützt. 13 Unternehmen haben Spenden zur Verfügung gestellt, organisiert wurde die Aktion von der Stadt Tuttlingen.
Seit März hat sich auch der Alltag im Klinikum von Lysianka drastisch geändert. Unmittelbare Kriegsschäden gibt es zwar nicht, aber die Ärztinnen und Ärzte arbeiten unter völlig anderen Bedingungen: Durch die Fluchtbewegungen innerhalb der Ukraine ist die Zahl der Patienten spürbar gestiegen. Viele von ihnen haben eindeutige Kriegsverletzungen. Und vor allem der Nachschub an Material wird immer schwieriger: Innerhalb der Ukraine sind so gut wie alle Lieferketten zusammengebrochen.
Unterstützung bekommt die Klinik in der rund 150 Kilometer südlich von Kiew gelegenen Kleinstadt jetzt aus Tuttlingen. Ein Lastwagen mit Hilfsgütern macht sich demnächst auf den Weg – an Bord ist ein breiter Querschnitt dessen, was Tuttlinger Firmen im Portfolio haben. „Vom Verbandszeug über klassische Instrumente bis zu High-Tech-Geräten für den OP ist alles dabei“, sagt Maria-Tiziana Ferrante von der Wirtschaftsförderung, die die Aktion koordiniert.
Dr. Taras Pavlenko ist der Ansprechpartner in der Klinik in Lysianka. Zustande kam der Kontakt über die aus der Ukraine stammende Ärztin Dr. Kristina Mazur, die am Klinikum Tuttlingen praktiziert. Pavlenko und seine Kolleginnen und Kollegen stellten Listen mit all dem zusammen, was konkret fehlt. Die Stadt Tuttlingen leitete diese Liste dann an die Unternehmen weiter. Alles in allem sind nun 13 Unternehmen dabei, die Güter im Wert von 157 000 Euro zu spenden. Dies ist aber bei weitem nicht alles, was derzeit an medizinischen Hilfsgütern aus Tuttlingen in die Ukraine gespendet wird. Viele Firmen berichten, dass sie bereits eigene Hilfsaktionen ins Leben gerufen haben – meist direkt mit Kliniken, mit denen sie schon vor dem Krieg Geschäftsbeziehungen hatten. Aus diesem Grund sind nun auch mehrere namhafte Unternehmen bei der von der Stadt organisierten Aktion nicht dabei. In den nächsten Tagen soll sich der Transport nun auf den Weg machen.