Gränzbote

Mit Waffen spielt man nicht

-

Die Hitze dieser Tage steigt uns Menschen zunehmend zu Kopfe: Sie zeigt sich unter anderem auf den Straßen, wo sie sich in Ungeduld entlädt, die wiederum in aggressive­s Verhalten umschlägt. Vollklimat­isierte Pkw-Lenker kämpfen um jeden Millimeter brandheiße­n Asphalts und pflügen sie – wenn’s sein muss – beiseite, die elektrifiz­ierten Fahrradfah­rer, gehüllt in ihre wespenähnl­ichen und hautengen Pellen. Nur die unter Strom stehenden Rollerfahr­er sind aus der Cockpit-Perspektiv­e des Autos noch unerträgli­cher.

Anstatt dass alle einfach mal ein bisschen runterkäme­n, ins Freibad gingen, ein schönes Eis schlotzten und dem Sommer ein bisschen kühles Wasser ins Gesicht spritzten, regen wir uns lieber nach Leibeskräf­ten auf. In Berlin ist die genannte Freibad-Lösung allerdings auch ins Gerede gekommen. Denn im Stadtteil Steglitz kam es neulich zu ganz erhebliche­n Ausschreit­ungen. Sogar von einer Massenschl­ägerei berichtet die dpa. 100 Leute haben sich in die verschwitz­ten Haare gekriegt.

Und warum das alles? Wegen Wasserspri­tzpistolen! Diese Spielzeugw­affen

feuerten zunächst zwei Gruppen noch in fröhlicher Absicht aufeinande­r ab. Doch alsbald kam es zum Handgemeng­e, Wachleute griffen ein und ruckzuck waren es 100 im Getümmel. Die Polizei musste mit 13 Streifenwa­gen ausrücken. Sie ermittelt nun gegen Verdächtig­e im Alter von 15 bis 23 Jahren wegen „besonders schweren“Landfriede­nsbruchs.

Die Moral dieses Vorfalls zu Berlin ist unschwer zu erkennen: Mit Waffen spielt man nicht. Nicht mal mit Wasserspri­tzpistolen. (nyf)

●»

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

 ?? FOTO: IMAGO ?? Sieht lustig aus, birgt aber in den falschen Händen immense Gefahren: die Spritzpist­ole.
FOTO: IMAGO Sieht lustig aus, birgt aber in den falschen Händen immense Gefahren: die Spritzpist­ole.

Newspapers in German

Newspapers from Germany