SV Wurmlingen kann neues Vereinsheim bauen
Gemeinderat hat in Sitzung Ausfallbürgschaft zugestimmt
WURMLINGEN (wasa) – Quasi „aus dem Leben gegriffen“waren die Themen in der Sitzung des Gemeinderats Wurmlingen: Sie reichten von der Aktualisierung der Hauptsatzung über Übernahme einer Bürgschaft für das geplante SV-Heim sowie die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik, bis zur Vermietung der Grillhütte im Hölzle.
Die Hauptsatzung der Gemeinde hat nahezu unverändert mehr als 22 Jahre überdauert. Jetzt ist sie von der Verwaltung vor allem auch wegen rechtlicher Änderungen überarbeitet worden und sowohl vom Verwaltungsausschuss als auch dem Gemeinderat abgecheckt worden. Deutlich erhöht – von 5000 Euro auf 20 000 Euro - wurde die Wertgrenze für Entscheidungen des Bürgermeisters. Dies führe nicht nur zu mehr Flexibilität bei seiner Arbeit, sondern „bedeutet auch Vertrauen“, würdigte Bürgermeister Klaus Schellenberg die einstimmige Entscheidung. Verbessert wurde zudem die Stellung des Kindergarten-Ausschusses: Er hat jetzt offiziell beratende Funktion.
Der Sportverein Wurmlingen (SV) will unter die Häuslebauer gehen und im neuen Sportgebiet „Frauenwiesen“ein Vereinsheim erstellen. Bei Netto-Kosten von nahezu 1,2 Millionen Euro stimmte der Gemeinderat einer beantragten Ausfallbürgschaft von 450 000 Euro zu. Diese betrifft ausschließlich den gemeinnützigen Teil des geplanten Gebäudes. Damit könne der SV Kreditkonditionen wie Kommunen bekommen. Die Eintragung einer Grundschuld zu Lasten des Vereins als Alternative sei nicht möglich, da das Baugrundstück im Besitz der Gemeinde bleibt.
Die Anzahl der in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfassten Straftaten in der Gemeinde ist im Jahr 2021 auf 56 Delikte angestiegen. Dabei „dominierten“Sachbeschädigungen, Diebstähle und Rauschgiftdelikte. Es ergab sich ein Vergleichswert von 1472 Fällen pro 100 000 Einwohner. Damit ist Wurmlingen zwar noch keine „Insel der Seligen“, es liegt aber deutlich unter dem aktuell niedrigsten Durchschnittswert des Landes Baden-Württemberg seit 1977 mit 4390 Fällen. Fast „nix passiert“ist in Sachen Verkehrsunfälle – mutmaßlich coronabedingt. Es wurden lediglich acht Verkehrsunfälle „mit leichtem Verlauf“registriert. Im Jahr 2020 waren es noch 20 Fälle.
Möglicherweise auch „dank“Corona boomt aktuell die Vermietung der gemeindeeigenen Grillhütte im „Hölzle“. Der seit rund zehn Jahre „stabile“Preis von 70 Euro pro Vermietung soll ab dem kommenden Jahr auf 90 Euro erhöht werden. Für Schulklassen und Jugendgruppen wird ein ermäßigte Satz von 45 Euro gelten.