Gränzbote

Mühlgasse soll ihren Charakter behalten

Gemeindera­t lehnt auch Ausnahmere­gelung für Nachverdic­htung ab

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N- Abgelehnt hat der Gemeindera­t unter der Leitung von Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter Werner Reisbeck für den erkrankten Bürgermeis­ter, den Antrag auf Abweichung vom Bebauungsp­lan Mühlgasse I. Statt zweier Baufenster für zwei Einfamilie­nhäuser mit Satteldach und einer Neigung zwischen 28 und 32 Grad wollte ein Bauherr drei Einfamilie­nhäuser mit Flachdach, das Absenken der Erdgeschos­s-Fußbodenhö­he sowie die Überschrei­tung der Traufgesim­shöhe.

Christian Frank vom Baurechtsa­mt stellte das Vorhaben vor und sagte auch, dass die Verwaltung der Meinung sei, dass die drei Gebäude sich in die Umgebung einpassten. Außerdem gebe es bereits eine gravierend­e Überschrei­tung der Baugrenzen auf dem westlichen Nachbargru­ndstück sowie mehrfach deutliche Überschrei­tungen der Traufgesim­shöhe in unmittelba­rer Nachbarsch­aft.

Bereist im Dezember ist ein Bauvorhabe­n in diesem Gebiet zur Diskussion gestanden. Damals sollte für eine deutlich massivere Bebauung als jetzt ein neuer Bebauungsp­lan erstellt werden. Bereits das hatte der Rat abgelehnt, hauptsächl­ich mit dem Argument, dass die Nachverdic­htung dort viel zu massiv sei.

Ganz ähnlich jetzt die Argumente der Fraktionen und Einzelräte, auch wenn die Befreiunge­n fast genehmigt worden wären unter der Voraussetz­ung, dass statt der Flach- Satteldäch­er würden. Harald Niemann sagte, Teile seiner Pro-Spaichinge­nFraktion könnten sich mit dem Vorhaben anfreunden, wenn die drei Häuser Satteldäch­er bekämen. Sein Antrag wurde von Teilen der CDU und den Grünen unterstütz­t. Letztlich gab es aber trotzdem nur sechs zu neun Stimmen für die übrigen Befreiunge­n, sodass der Bebauungsp­lan in seiner jetzigen Form weiter so gilt.

Das sind die Gründe: Leo Grimm (FDP) sagte, dass er in diesem Gebiet mit teils sehr alten Häusern eine solche Form der Nachverdic­htung kritisch sehe. Heinrich Staudenmay­er (Freie Wähler) sagte, das Gebiet sei schon jetzt überlastet, noch mehr Verkehr vertrüge es nicht. Außerdem habe man an anderer Stelle einem privaten Bauträger die Befreiung versagt. Unterschie­dlich zu entscheide­n gehe nicht. Im übrigen sei er gegen den Zeitgeist, „Hasenställ­e mit Doppelgara­gen“zu bauen. Auch Einzelrat Zdenko Merkt begründete seine Ablehnung so: „Wir müssen sicherstel­len, dass Bebauungsp­läne für die Bewohner eine gewisse Sicherheit darstellen.“

 ?? BRAUNGART FOTO: REGINA ?? Mit die ältesten Häuser - hinten auch die alte Mühle - der ganzen Stadt stehen in der Spaichinge­r Mühlgasse. Im hinteren Bereich schließt sich allerdings ein kleines Gewerbegeb­iet an, das architekto­nisch nicht dazu passt. Noch mehr Änderungen wollte der Rat aber nicht, auch wegen des Verkehrs.
BRAUNGART FOTO: REGINA Mit die ältesten Häuser - hinten auch die alte Mühle - der ganzen Stadt stehen in der Spaichinge­r Mühlgasse. Im hinteren Bereich schließt sich allerdings ein kleines Gewerbegeb­iet an, das architekto­nisch nicht dazu passt. Noch mehr Änderungen wollte der Rat aber nicht, auch wegen des Verkehrs.

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