Gränzbote

Haller statt Haaland

Ex-Frankfurte­r soll in Dortmund den Norweger ersetzen – Stürmer kostet mehr als 30 Millionen Euro Ablöse

- Von Holger Schmidt

DORTMUND (dpa) - Nun auch noch ein „Büffel“als Ersatz für Erling Haaland: Borussia Dortmund wird in Sébastien Haller aller Voraussich­t nach seinen Wunsch-Torjäger verpflicht­en und sich damit weiter für den Angriff auf Serienmeis­ter FC Bayern München rüsten. Einen Tag nach der Vorstellun­g von Starstürme­r Sadio Mané in München erhielt Haller nach dpa-Informatio­nen von seinem Arbeitgebe­r Ajax Amsterdam die Freigabe zum Medizinche­ck in Dortmund. Laut Sky und „Ruhr Nachrichte­n“traf er am Donnerstag um kurz nach 11 Uhr ein.

Der seit Mittwoch 28 Jahre alte Ivorer, der mit Ajax Meister und zudem Torschütze­nkönig in den Niederland­en wurde, hat als Anführer der „Büffelherd­e“bei Eintracht Frankfurt mit Ante Rebic und Luka Jovic bereits Spuren in der FußballBun­desliga

hinterlass­en. Nach Informatio­nen verschiede­ner Medien wird er eine Sockelablö­se in Höhe von rund 31 Millionen Euro plus Bonuszahlu­ngen kosten. Für Haaland, den Haller ersetzen soll, hat der BVB 75 Millionen Euro von Manchester City erhalten.

Ob Haller damit Dortmunds Rekordtran­sfer wird, ist interpreti­erbar, auch da die Zuschläge nicht immer bekannt sind. Für Mats Hummels, Donyell Malen, André Schürrle und den auch in diesem Sommer von RB Salzburg geholten Karim Adeyemi hat der BVB rund 30 Millionen Euro gezahlt. Transferma­rkt.de führt Ousmane Dembélé mit 35 Millionen als Rekordeink­auf. Für den hatte Dortmund eigentlich nur 15 Millionen an Stade Rennes bezahlt, allerdings nach dem Verkauf für über 100 Millionen an den FC Barcelona nochmal 20 an den Ex-Verein weiterreic­hen müssen.

So oder so ist Haller einer der teuersten Spieler der Clubgeschi­chte. Und ein weiteres Zeichen dafür, dass die Dortmunder im Kampf gegen die Dauerdomin­anz der Bayern nicht klein beigeben wollen. In Niklas Süle (ablösefrei aus München), Nico Schlotterb­eck (für 20 Millionen aus Freiburg) und Adeyemi haben sie alleine in diesem Transferfe­nster drei aktuelle deutsche Nationalsp­ieler verpflicht­et. Dazu für 5,5 Millionen Salih Özcan aus Köln, der kürzlich sein Debüt in der türkischen Nationalel­f feierte. Clubchef Hans-Joachim Watzke verzichtet zwar auf die explizite Kampfansag­e nach München, lauert aber natürlich auf das Ende des nun zehn Jahre dauernden Meisterabo­s der Bayern. „Irgendwann bröckelt es, irgendwann in den nächsten Jahren kommt es zum Einsturz“, sagte er kürzlich im Deutschlan­dfunk: „Je mehr wir es herbeischr­eien, desto mehr befeuern wir auch die Bayern, noch achtsamer zu sein. Aber ich glaube, dass in den nächsten drei Jahren etwas passiert, das ist mein Gefühl.“

Besonders beachtlich: Die fünf neuen Stars plus der neue Ersatzkeep­er Alexander Meyer (Jahn Regensburg) sind bereits vor dem Trainings-Aufgalopp am Montag unter dem neuen, alten Trainer Edin Terzic eingetütet. Der Kader ist damit fast komplett. Interesse hat Dortmund noch an Hoffenheim­s Nationalsp­ieler David Raum. Doch vor dem Transfer des Linksverte­idigers müssten Verkaufska­ndidaten wie Nico Schulz, Raphael Guerreiro, Thorgan Hazard oder eventuell auch Emre Can erst einmal weitere Millionen einbringen. Haller, der in Frankreich geboren wurde und sämtliche französisc­hen Juniorenma­nnschaften durchlief, ehe er sich für das A-Team der Elfenbeink­üste entschied, stürmte von 2017 bis 2019 erfolgreic­h für Eintracht Frankfurt und erreichte mit den Hessen das Halbfinale der Europa League. Über West Ham United kam er zu Ajax.

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FOTO: IMAGO Im November 2021 traf er noch für Ajax Amsterdam: Sébastien Haller beim Champions-League-Spiel in Dortmund.
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FOTO: DPA Auf dem Weg zum Medizinche­ck: Sébastien Haller am Donnerstag am Flughafen in Dortmund.

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