Gelebte Inklusion bei Special Olympics
BERLIN (SID) - Im dunklen Polohemd ließ Philipp Lahm höchstpersönlich die schweren Bocciakugeln fliegen, gelöst fachsimpelte der Fußballweltmeister von 2014 mit Ex-Nationalspielerin Celia Sasic und den Special-Olympics-Athleten über den richtigen Drall – und obwohl Lahm nur einigen von ihnen später die begehrten Medaillen umhängen konnte, hatten am Ende der Nationalen Spiele irgendwie alle Sportlerinnen und Sportler ein bisschen gewonnen.
4000 Aktive mit geistiger und mehrfacher Behinderung feierten in Berlin knapp eine Woche die inklusive Kraft des Sports und wetteiferten in 20 Sportarten um Edelmetall. Und am Donnerstag, dem vorletzten Wettkampftag, statteten ihnen Lahm und Sasic einen Überraschungsbesuch ab. „Ich habe mich vor allem auf die Athletinnen und Athleten gefreut. Es war einfach schön, die Leidenschaft zu sehen und mit wie viel Herz sie dabei sind“, sagte Lahm, der neben den Bocciawettbewerben unter anderem auch noch die Wettbewerbe im Tischtennis, Handball, Reiten und Fußball anschaute.
Eine gelungene Generalprobe also für die World Games, die vom 17. bis 25. Juni 2023 erneut in der Hauptstadt steigen – erstmals überhaupt in Deutschland. Torsten Burmester, Vorstandschef des Deutschen Olympischen Sportbundes, unterstrich indessen die Bedeutung der Nationalen Spiele und der World Games: „Es geht darum, durch diese beiden Events nachhaltige Strukturen des Miteinander im Sportverein und in der Gesellschaft zu schaffen.“Partystimmung herrschte auch schon am Mittwoch bei der Athleten-Disco am Brandenburger Tor. 5000 Menschen lagen sich in den Armen, die Polonaise zog über den gesamten Platz.