Gränzbote

Alphabet-Zirkus weckt Lust aufs Lernen

Rotary Club unterstütz­t Theaterleu­te, die Stück für abgehängte Schüler entwickeln

- Von David Zapp

MÜHLHEIM - Schülern mit Lerndefizi­ten spielerisc­h Unterstütz­ung zuteil werden lassen und gleichzeit­ig darbenden Künstlern unter die Arme greifen: Der Rotary Club Tuttlingen schlägt mit seiner diesjährig­en Spendenakt­ion gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn die Rotarier fördern finanziell den Theaterbah­nhof Mühlheim. Und die beiden Künstler Cécile Legrand und Martin Bachmann haben im Auftrag ein Theaterstü­ck entworfen, das Grundschül­ern, die während der Corona-Pandemie in einen Lernrückst­and geraten sind wieder Lust aufs Lernen machen soll. Das Stück „Zirkus-Alphabet“feiert am 4. Juli in der Karlschule seine offizielle Premiere.

Spielerisc­h Lernlücken aufholen – und das mit Hilfe eines Theaterstü­ckes für Kinder. Das klingt mehr nach Spaß und weniger nach Nachholunt­erricht und Pauken. Aus diesem Grund investiert der Rotary Club Tuttlingen seine Spende in Höhe von 10.000 Euro in ein Theaterstü­ck, das das Künstlerpa­ar vom Theaterbah­nhof Mühlheim kreiert und bühnenreif entworfen hat.

Klaus Waizenegge­r, Vorsitzend­er des Rotary-Clubs Tuttlingen: „Wir haben uns als Ziel gesetzt, die Nachwehen der Corona-Pandemie zu lindern. Und mir als Mühlheimer kam dann da die Idee, etwas mit dem Theaterbah­nhof in Mühlheim zu machen. Das ist sozusagen eine Winwin-Situation.

Wir helfen damit doppelt: Dem Theaterbah­nhof, der während der Pandemie kaum Einnahmen hatte und den Schülern, die Lernrückst­ände erlitten haben.“

Und um eben jene Lernrückst­ände dreht sich auch das Theaterstü­ck „Alphabet-Zirkus“– aber es gehe auch darum, wieder Freude am Lernen, an der Sprache und an der Schule zu wecken, erklärt Martin Bachmann vom Theaterbah­nhof. „Entstanden ist nun das Stück AlphabetZi­rkus. Das Stück bietet zwei Ebenen: Die Zirkus-Handlung, in welcher Direktor Alphonse Alphabet seine Tiere mit ihren Kunststück­en präsentier­t. Es gibt aber einen kleinen Haken: Während der Pandemie hat der Direktor wie manche Schulkinde­r nicht geübt und dadurch seinen eigenen Beitrag für die Attraktion­en und die Feinheiten der deutschen Sprache vergessen. Doch die Tiere haben allein weiter geprobt und sind bereit für die Vorstellun­g“, beschreibt Bachmann das Grundgerüs­t des Stückes.

Alle Tiere des Zirkus werden dabei von Cécile Legrand und Direktor

Martin Bachmann gespielt. Text, Spiel, Maskenbau und Bühnenbild stammen von Cécile Legrand und Martin Bachmann. Die eingespiel­te Musik stammt von Massimo Serra, der diese auch komponiert hat. „Wir nahmen die Idee eines Stückes auf, da sie uns nachhaltig­er schien“, sagt Bachmann. Denn: „Vor dem Lernen steht die Lust, die Bereitscha­ft und die Freude daran, Fähigkeite­n oder Wissen zu erwerben. Und da kann Theater durch den spielerisc­hen Aspekt eben diese Freude wecken und den emotionale­n Bereich des Zuschauers über gelebte Situatione­n ansprechen“, erklärt Bachmann.

„Hier kommt die zweite Ebene ins Spiel: Alles dreht sich um Buchstaben-Rätsel, Wörterlese­n und gereimte Sprache. Interaktiv lösen die Zuschauer beziehungs­weise die Kinder Rätsel, ergänzen Worte, entwickeln Sprachgefü­hl und entdecken Sprachwitz“, so „Zirkusdire­ktor“Bachmann, der sich eines Zaubergedi­chtes bemüht, das ihm und den Tieren beim Lernen hilft. Und das geht so: „Schreibe, lies und buchstabie­re/so wie wir die Zirkustier­e/Mit Worten tanzen und jonglieren/reimen, dichten, ausprobier­en/Nimm das Üben wie ein Spiel/mit Witz und Fantasie/ dann lernst Du viel!“

Am 4. Juli ist die Premiere in der Karlschule. Insgesamt sind drei Aufführung­en in Grundschul­en geplant: In Grundschul­en in Trossingen und Spaichinge­n sollen zwei weitere Aufführung­en stattfinde­n.

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FOTO: THEATERBAH­NHOF Cécile Legrand-Bachmann (links) als Mathilde und Martin Bachmann als Zirkusdire­ktor Alphonse wollen im vom Rotary Club gesponsert­en Stück „Zirkus Alphabet“bei Grundschül­ern wieder die Lust am Lernen wecken.

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