Trossingen stellt komplett auf LED um
Straßenleuchten im gesamten Stadtgebiet werden mit umweltfreundlicher Technik ausgerüstet
TROSSINGEN - Die Straßenbeleuchtung in in Trossingen wird komplett auf LED-Technik umgestellt. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Verwendet werden sollen Leuchten mit maximal 3000 Kelvin, die nicht zu stark strahlen. Auf Anregung von Gustav Betzler (Freie Wähler) werden auch die vorhandenen Leuchten auf diese Weise nachgerüstet.
Laut Stadtverwaltung wendet Trossingen jährlich etwa 240 000 Euro für den Strom der Straßenbeleuchtung auf. Mit der Umrüstung auf LED würden 79,9 Prozent weniger Strom verbraucht und in 20 Jahren rund 7,7 Tonnen Kohlendioxid eingespart - was die Umrüstung nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll mache. Demnach
würde sich die Investition in wenigen Jahren amortisieren. Bei den Haushaltsberatungen hatte der Rat 1,35 Millionen Euro für die Umrüstung auf die umweltfreundliche Technik eingeplant. Die Stadtverwaltung erwartet 360 000 Euro an Zuschüssen aus dem Bundesprogramm „Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld“. Beim Austausch sollen nach Möglichkeit vorhandene Masten erhalten bleiben getauscht werden die Leuchten.
Bereits im Technischen Ausschuss, der sich Anfang Mai mit dem Thema befasst hatte, war der Tenor dahin gegangen, fortan mehr sogenannte technische Leuchten zu verwenden und nur noch an besonderen Stellen wie öffentlichen Plätzen die deutlich teureren dekorativen Leuchten einzusetzen. Bislang verfügt Trossingen über 2900 Leuchten - darunter 400 sogenannte dekorative. Nun sollen 2600 technische Leuchten montiert werden - die Schmuckleuchten blieben jedoch stehen vor dem Rathaus, Konzerthaus, Bahnhof, an Hauptstraße und der Ortsmitte Schura. An den Zuwegen zu diesen Örtlichkeiten sollen künftig jedoch technische Leuchten eingesetzt werden.
In der Vergangenheit hatten Bürger die älteren LED-Leuchten laut Verwaltung als grell und blendend empfunden. Wolfgang Steuer (OGL) mahnte im Rat an, dass die neuen Leuchten „nicht in Wohnungen hinein strahlen“dürften. Bürgermeisterin Susanne Irion versicherte, dass alle neuen Leuchten einen Neigungswinkel besäßen, „mit dem sie gekippt werden können“. Nach einer Änderung des Landesnaturschutzgesetzes dürfen mittlerweile höchstens 3000 Kelvin verbaut werden, die Lichtfarbe sei so auch insektenfreundlicher.
Die technische Leuchte, der der Rat den Zuschlag gab, das Modell Streetlight der Firma Siteco, hat einen Listenpreis zwischen 600 und 1100 Euro pro Stück - je nach Größe; es gilt als technisch sehr zuverlässig. Als neue dekorative Leuchten für exponierte Stellen wie den Platz vor dem Konzerthaus sprach sich der Rat für das Modell Hess City Elements aus, eine Stableuchte - Kostenfaktor pro Exemplar: 2000 Euro. Die Verwaltung strebt einen möglichst einheitlichen Einsatz der Leuchten an. In Schura werden auf Wunsch des Ortschaftsrats vor Rathaus und evangelischem Gemeindehaus nur die Leuchtmittel oder Aufsatzleuchten ausgetauscht, was technisch kein Problem sei. Die Sanierung der Straßenlampen
im Stadtgebiet soll noch in diesem Jahr starten. Mit Planung und Umsetzung der energetischen Sanierung der Straßenbeleuchtung war das Büro Endura Kommunal beauftragt worden.