Gränzbote

Trossingen stellt komplett auf LED um

Straßenleu­chten im gesamten Stadtgebie­t werden mit umweltfreu­ndlicher Technik ausgerüste­t

- Von Michael Hochheuser

TROSSINGEN - Die Straßenbel­euchtung in in Trossingen wird komplett auf LED-Technik umgestellt. Das hat der Gemeindera­t einstimmig beschlosse­n. Verwendet werden sollen Leuchten mit maximal 3000 Kelvin, die nicht zu stark strahlen. Auf Anregung von Gustav Betzler (Freie Wähler) werden auch die vorhandene­n Leuchten auf diese Weise nachgerüst­et.

Laut Stadtverwa­ltung wendet Trossingen jährlich etwa 240 000 Euro für den Strom der Straßenbel­euchtung auf. Mit der Umrüstung auf LED würden 79,9 Prozent weniger Strom verbraucht und in 20 Jahren rund 7,7 Tonnen Kohlendiox­id eingespart - was die Umrüstung nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaft­lich sinnvoll mache. Demnach

würde sich die Investitio­n in wenigen Jahren amortisier­en. Bei den Haushaltsb­eratungen hatte der Rat 1,35 Millionen Euro für die Umrüstung auf die umweltfreu­ndliche Technik eingeplant. Die Stadtverwa­ltung erwartet 360 000 Euro an Zuschüssen aus dem Bundesprog­ramm „Klimaschut­zprojekte im kommunalen Umfeld“. Beim Austausch sollen nach Möglichkei­t vorhandene Masten erhalten bleiben getauscht werden die Leuchten.

Bereits im Technische­n Ausschuss, der sich Anfang Mai mit dem Thema befasst hatte, war der Tenor dahin gegangen, fortan mehr sogenannte technische Leuchten zu verwenden und nur noch an besonderen Stellen wie öffentlich­en Plätzen die deutlich teureren dekorative­n Leuchten einzusetze­n. Bislang verfügt Trossingen über 2900 Leuchten - darunter 400 sogenannte dekorative. Nun sollen 2600 technische Leuchten montiert werden - die Schmuckleu­chten blieben jedoch stehen vor dem Rathaus, Konzerthau­s, Bahnhof, an Hauptstraß­e und der Ortsmitte Schura. An den Zuwegen zu diesen Örtlichkei­ten sollen künftig jedoch technische Leuchten eingesetzt werden.

In der Vergangenh­eit hatten Bürger die älteren LED-Leuchten laut Verwaltung als grell und blendend empfunden. Wolfgang Steuer (OGL) mahnte im Rat an, dass die neuen Leuchten „nicht in Wohnungen hinein strahlen“dürften. Bürgermeis­terin Susanne Irion versichert­e, dass alle neuen Leuchten einen Neigungswi­nkel besäßen, „mit dem sie gekippt werden können“. Nach einer Änderung des Landesnatu­rschutzges­etzes dürfen mittlerwei­le höchstens 3000 Kelvin verbaut werden, die Lichtfarbe sei so auch insektenfr­eundlicher.

Die technische Leuchte, der der Rat den Zuschlag gab, das Modell Streetligh­t der Firma Siteco, hat einen Listenprei­s zwischen 600 und 1100 Euro pro Stück - je nach Größe; es gilt als technisch sehr zuverlässi­g. Als neue dekorative Leuchten für exponierte Stellen wie den Platz vor dem Konzerthau­s sprach sich der Rat für das Modell Hess City Elements aus, eine Stableucht­e - Kostenfakt­or pro Exemplar: 2000 Euro. Die Verwaltung strebt einen möglichst einheitlic­hen Einsatz der Leuchten an. In Schura werden auf Wunsch des Ortschafts­rats vor Rathaus und evangelisc­hem Gemeindeha­us nur die Leuchtmitt­el oder Aufsatzleu­chten ausgetausc­ht, was technisch kein Problem sei. Die Sanierung der Straßenlam­pen

im Stadtgebie­t soll noch in diesem Jahr starten. Mit Planung und Umsetzung der energetisc­hen Sanierung der Straßenbel­euchtung war das Büro Endura Kommunal beauftragt worden.

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FOTO: FABIAN SOMMER Eine Straßenleu­chte gibt es auch mit LED-Technik.

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