Volkshochschule Trossingen betritt Neuland
Semesterprogramm für Herbst und Winter birgt zahlreiche erstmalige Angebote - Umzugsfrage ist weiter offen
- Das Semesterprogramm für Herbst und Winter der Volkshochschule Trossingen steht unter dem Motto „Zeitenwende“. Laut Leiter Jens Kistenfeger sollen alle Veranstaltungen an den geplanten Orten stattfinden. Nach den Sommerferien seien Gespräche mit der Stadt geplant über den weiteren Zeitplan beim vorgesehenen Umzug der VHS.
An dem führt offenbar bekanntlich kein Weg vorbei, weil die Friedensschule die VHS-Räumlichkeiten im Schulgebäude nutzen soll für künftige Ganztagsangebote. Wann das genau sein wird, und welche Räumlichkeiten in der Stadt die VHS nach ihrem Auszug nutzen kann, ist noch ungeklärt - in Rathausnähe soll es sein. „Wir haben so geplant, dass bis Semesterende im Februar alles an den geplanten Orten über die Bühne gehen kann, bevor die Sanierung der Friedensschule startet“, sagt Kistenfeger. Das neue Semesterprogramm ist proppenvoll. Vieles läuft in Kooperationen, an erster Stelle mit der regen Agendagruppe Artenvielfalt gleich mehrere davon unter dem durch den Ukraine-Krieg geprägten Begriff von der „Zeitenwende“. So ballen sich im Oktober die Termine, „der Monat ist ziemlich vollgepackt es ging nicht anders“, hofft Kistenfeger dennoch auf viele Interessierte. Etwa an der Autorinnenlesung von Katja Diehl am 5. Oktober, 19.30 Uhr, im Eisenbahnmuseum. Die Mobilitätsexpertin stellt ihren SpiegelBestseller „Autokorrektur: Mobilität für eine lebenswerte Welt“vor. Der Soziologe Andreas Anton hält am 6. Oktober ein Abendseminar ab über gerade in der Pandemie wild sprießende Verschwörungstheorien; seine Erkenntnisse hatte der Trossinger bereits in Buchform veröffentlicht. Eine Gesprächsrunde über die gesellschaftlichen Folgen der sozialen Medien ist für 14. Oktober, 19.30 Uhr, in der Stadtbücherei angesetzt - darüber, „was sie uns gebracht oder eingebrockt haben“, wie es Kistenfeger formuliert. Digitale Währungen wie Bitcoin einfach erklären soll ein Abendseminar am 20. Oktober. Biologe Philipp Unterweger hält am 21. Oktober, 19 Uhr, einen Vortrag über „Landwertschaft: Wie Bauern die Welt retten“und plädiert dabei für eine nachhaltige Landnutzung. Tags drauf hält Unterweger einen Workshop „Naturnah gestalten“im Mustergarten der Agendagruppe im Albblick ab. Die Zeitenwende 1933 in Trossingen beleuchtet ein Abend mit Film- und Bilddokumenten zu Hohner in den 1930er Jahren am 15. Februar mit Stadtarchivar Martin Häffner.
Neuland betritt die VHS Trossingen am 10. November mit einem Abendseminar mit der Zielgruppe italienische Bürger in Trossingen. „Das Centro Italiano hat Interesse geäußert“, ist Kistenfeger gespannt auf die Resonanz, wenn die Rechtsanwälte Matthias Henn und Mario Filtzinger zweisprachig über Fragen des Erbrechts in Italien und Deutschland aufklären. Mit Agendagruppe und Kommunalem Kino präsentiert die VHS am 16. Januar im Linde-Saal den Naturfilm „Heimat Natur“. Regisseur Jan Haft, der laut Kistenfeger als einer der weltbesten Naturfilmer gilt, wird eingangs virtuell zugeschaltet sein. Bei den digitalen Medien sei die Technik der VHS Trossingen „aufgefrischt“worden, so dass das Angebot ausgebaut werden konnte, berichtet Kistenfeger.
Erstmalige Angebote gibt es beim Kreativen Gestalten mit einem „Silber-Atelier“, bei dem am 21. Oktober Schmuck selbst hergestellt werden kann, und im Bereich Tanz mit „Belly-Fitness“ab 10. Oktober, einer Kombination aus Bauchtanz und Aerobic,
sowie „Street Shaabi“am 29. Oktober, einem neuen Tanzstil, der westliche und ägyptische Einflüsse vermischt. „Das ist schon exotisch für ein VHS-Programm“, urteilt Kistenfeger. Felix Mendelssohn Bartholdys „verkannter Schwester“Fanny Hensel Mendelssohn widmet sich eine Veranstaltung am 3. Dezember mit Sopranistin Cristina Haigis. Neu sind Kurse im Faszien-Yoga und Gesichtsyoga sowie zwei Online-Achtsamkeitstrainings. „Online funktioniert richtig gut“, sagt Jens Kistenfeger. Ebenfalls eine Premiere sei ein „Hula-Hoop-Workout“ab 10. Januar. Weitere Klassiker, die auch in digitalen Zeiten weiter zögen, seien bei der „Jungen VHS“eine Holzwerkstatt „Holztiere bauen“am 23. September, ein „Nähmaschinen-Führerschein“am 24. September sowie Wochenendkurse „Zirkus-Zauber-Abenteuer“für Kinder ab sieben Jahren ab 8. Oktober. Und am 28. Oktober können Kinder ab acht Jahren lernen, wie sie „Cronuts“herstellen - eine kulinarische Mischung aus Donuts und Croissants.
Genaueres zu diesen und weiteren Veranstaltungsangeboten findet sich im gedruckten Programm, das in der VHS-Geschäftsstelle sowie in verschiedenen Institutionen und Geschäften ausliegt, oder im Internet unter www.vhs-tuttlingen.de. Weitere Informationen und Anmeldung ab Mittwoch, 7. September, in der Geschäftsstelle, Jakob-Hohner-Platz 1, unter Telefon 07425/91066, per EMail trossingen@vhs-tuttlingen.de oder unter www.vhs-tuttlingen.de.