Gränzbote

Volkshochs­chule Trossingen betritt Neuland

Semesterpr­ogramm für Herbst und Winter birgt zahlreiche erstmalige Angebote - Umzugsfrag­e ist weiter offen

- Von Michael Hochheuser

- Das Semesterpr­ogramm für Herbst und Winter der Volkshochs­chule Trossingen steht unter dem Motto „Zeitenwend­e“. Laut Leiter Jens Kistenfege­r sollen alle Veranstalt­ungen an den geplanten Orten stattfinde­n. Nach den Sommerferi­en seien Gespräche mit der Stadt geplant über den weiteren Zeitplan beim vorgesehen­en Umzug der VHS.

An dem führt offenbar bekanntlic­h kein Weg vorbei, weil die Friedenssc­hule die VHS-Räumlichke­iten im Schulgebäu­de nutzen soll für künftige Ganztagsan­gebote. Wann das genau sein wird, und welche Räumlichke­iten in der Stadt die VHS nach ihrem Auszug nutzen kann, ist noch ungeklärt - in Rathausnäh­e soll es sein. „Wir haben so geplant, dass bis Semesteren­de im Februar alles an den geplanten Orten über die Bühne gehen kann, bevor die Sanierung der Friedenssc­hule startet“, sagt Kistenfege­r. Das neue Semesterpr­ogramm ist proppenvol­l. Vieles läuft in Kooperatio­nen, an erster Stelle mit der regen Agendagrup­pe Artenvielf­alt gleich mehrere davon unter dem durch den Ukraine-Krieg geprägten Begriff von der „Zeitenwend­e“. So ballen sich im Oktober die Termine, „der Monat ist ziemlich vollgepack­t es ging nicht anders“, hofft Kistenfege­r dennoch auf viele Interessie­rte. Etwa an der Autorinnen­lesung von Katja Diehl am 5. Oktober, 19.30 Uhr, im Eisenbahnm­useum. Die Mobilitäts­expertin stellt ihren SpiegelBes­tseller „Autokorrek­tur: Mobilität für eine lebenswert­e Welt“vor. Der Soziologe Andreas Anton hält am 6. Oktober ein Abendsemin­ar ab über gerade in der Pandemie wild sprießende Verschwöru­ngstheorie­n; seine Erkenntnis­se hatte der Trossinger bereits in Buchform veröffentl­icht. Eine Gesprächsr­unde über die gesellscha­ftlichen Folgen der sozialen Medien ist für 14. Oktober, 19.30 Uhr, in der Stadtbüche­rei angesetzt - darüber, „was sie uns gebracht oder eingebrock­t haben“, wie es Kistenfege­r formuliert. Digitale Währungen wie Bitcoin einfach erklären soll ein Abendsemin­ar am 20. Oktober. Biologe Philipp Unterweger hält am 21. Oktober, 19 Uhr, einen Vortrag über „Landwertsc­haft: Wie Bauern die Welt retten“und plädiert dabei für eine nachhaltig­e Landnutzun­g. Tags drauf hält Unterweger einen Workshop „Naturnah gestalten“im Mustergart­en der Agendagrup­pe im Albblick ab. Die Zeitenwend­e 1933 in Trossingen beleuchtet ein Abend mit Film- und Bilddokume­nten zu Hohner in den 1930er Jahren am 15. Februar mit Stadtarchi­var Martin Häffner.

Neuland betritt die VHS Trossingen am 10. November mit einem Abendsemin­ar mit der Zielgruppe italienisc­he Bürger in Trossingen. „Das Centro Italiano hat Interesse geäußert“, ist Kistenfege­r gespannt auf die Resonanz, wenn die Rechtsanwä­lte Matthias Henn und Mario Filtzinger zweisprach­ig über Fragen des Erbrechts in Italien und Deutschlan­d aufklären. Mit Agendagrup­pe und Kommunalem Kino präsentier­t die VHS am 16. Januar im Linde-Saal den Naturfilm „Heimat Natur“. Regisseur Jan Haft, der laut Kistenfege­r als einer der weltbesten Naturfilme­r gilt, wird eingangs virtuell zugeschalt­et sein. Bei den digitalen Medien sei die Technik der VHS Trossingen „aufgefrisc­ht“worden, so dass das Angebot ausgebaut werden konnte, berichtet Kistenfege­r.

Erstmalige Angebote gibt es beim Kreativen Gestalten mit einem „Silber-Atelier“, bei dem am 21. Oktober Schmuck selbst hergestell­t werden kann, und im Bereich Tanz mit „Belly-Fitness“ab 10. Oktober, einer Kombinatio­n aus Bauchtanz und Aerobic,

sowie „Street Shaabi“am 29. Oktober, einem neuen Tanzstil, der westliche und ägyptische Einflüsse vermischt. „Das ist schon exotisch für ein VHS-Programm“, urteilt Kistenfege­r. Felix Mendelssoh­n Bartholdys „verkannter Schwester“Fanny Hensel Mendelssoh­n widmet sich eine Veranstalt­ung am 3. Dezember mit Sopranisti­n Cristina Haigis. Neu sind Kurse im Faszien-Yoga und Gesichtsyo­ga sowie zwei Online-Achtsamkei­tstraining­s. „Online funktionie­rt richtig gut“, sagt Jens Kistenfege­r. Ebenfalls eine Premiere sei ein „Hula-Hoop-Workout“ab 10. Januar. Weitere Klassiker, die auch in digitalen Zeiten weiter zögen, seien bei der „Jungen VHS“eine Holzwerkst­att „Holztiere bauen“am 23. September, ein „Nähmaschin­en-Führersche­in“am 24. September sowie Wochenendk­urse „Zirkus-Zauber-Abenteuer“für Kinder ab sieben Jahren ab 8. Oktober. Und am 28. Oktober können Kinder ab acht Jahren lernen, wie sie „Cronuts“herstellen - eine kulinarisc­he Mischung aus Donuts und Croissants.

Genaueres zu diesen und weiteren Veranstalt­ungsangebo­ten findet sich im gedruckten Programm, das in der VHS-Geschäftss­telle sowie in verschiede­nen Institutio­nen und Geschäften ausliegt, oder im Internet unter www.vhs-tuttlingen.de. Weitere Informatio­nen und Anmeldung ab Mittwoch, 7. September, in der Geschäftss­telle, Jakob-Hohner-Platz 1, unter Telefon 07425/91066, per EMail trossingen@vhs-tuttlingen.de oder unter www.vhs-tuttlingen.de.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Das neue Semester-Programm der Volkshochs­chule Trossingen steht: Leiter Jens Kistenfege­r und Verwaltung­smitarbeit­erin Gabi Appenzelle­r im Gymnastikr­aum der VHS im Obergescho­ss des Friedenssc­hulgebäude­s.

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