Pächtersuche fürs Restaurant aufgegeben
Räume in der Stadthalle können für Feiern gemietet werden – Momentan jedoch wenig Nachfrage
- Seit 2019 gibt es im Restaurant der Stadthalle keinen Pächter mehr. Das soll auch so bleiben: Am Konzept, die Räumlichkeiten für Tagungen und private Feierlichkeiten zu vermieten, will die Stadthalle weiterhin festhalten. Doch nach zwei Jahren Corona geht es nun an die Aufbauarbeit.
Zuerst „Intermezzo“, später „MundArt“, hieß das Restaurant in der Stadthalle Tuttlingen einst. Seit der letzte Betreiber, Gastronom Güter Kammerländer, im Sommer 2018 aufhörte, gibt es dort keinen täglichen Restaurantbetrieb mehr. Eineinhalb Jahre lang wurden Versuche unternommen, einen Nachfolger zu finden: Es gab mehrere Ausschreibungen, Stadthallen-Geschäftsführer Michael Baur sprach selbst etliche Wirte an. Doch abgesehen von China-Restaurant-Betreibern meldete sich damals fast niemand. „Und chinesisches Essen kann ich nicht bei Tagungen anbieten“, hatte der Stadthallen-Chef damals gesagt.
So wurde das Konzept schließlich geändert: Unter dem Namen „Studio39“können die Räume samt Caterer für verschiedene Anlässe angemietet werden. Das Konzept sei gut angelaufen, berichtet Baur. Viele mieteten die Räumlichkeiten für Weihnachts- und Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten. Doch: „Es lief gerade an, als uns Corona für zwei Jahre komplett ausbremste“, so der Stadthallen-Chef. Nicht nur, dass Treffen und Feiern zeitweise verboten waren – unter anderem waren die Räumlichkeiten
auch über mehrere Monate vom Gesundheitsamt belegt.
„Wir fangen mit der Bewerbung der Location jetzt im Grund wieder von vorne an“, sagt Baur. Einen neuen Pächter zu finden, der wieder ein Restaurant eröffnet, sei jedenfalls kein Ziel mehr. „Die Situation hat sich nicht geändert“, sagt Baur mit Blick auf die personellen Engpässe in der Gastronomie. Die Aussichten einen festen Pächter zu finden, stuft er als „noch unmöglicher“als vor
Coronazeiten ein. Momentan läuft die Nachfrage nach dem „Studio 39“schleppend. „Es ist noch nicht gut“, blickt Baur auf die wenigen Buchungen, die er für die kommenden Wochen im Plan stehen hat. Vor allem Familienfeiern oder runde Geburtstage finden kaum statt – zumindest nicht in den Räumlichkeiten der Stadthalle.
„Im privaten Bereich sind die Menschen mit Feiern verhalten“, bestätigt auch Elisabeth Schweizer,
die sich im Stadthallen-Team um die Vermietungen kümmert. Es sind überwiegend Firmen, die für ihre Tagungen Räumlichkeiten in der Stadthalle mieten. Etwa sechs bis acht Veranstaltungen finden derzeit pro Monat statt.
Für die Anmietung rund um das „Studio 39“hat die Stadthalle zwei feste Personen eingestellt – eine Vollzeit- und eine Teilzeitkraft. Je nachdem, ob Catering dazu gebucht wird oder nicht, wird weiteres Personal
akquiriert, so Baur. Die Grundmiete für das ehemalige Restaurant liegt bei 400 Euro netto. Darin enthalten ist jedoch lediglich die Miete des Raums und die Endreinigung. Der größte Teil der Endrechnung machen meist die Posten für Essen, Trinken und Personal aus. Wie viel das ist, ist je nach Wünschen der Kunden verschieden, sagt Schweizer. „Wir besprechen, was gewünscht ist und erstellen dann ein Catering-Angebot.“