Schlagabtausch übers Aldinger Ärztehaus
Stefan Bacher sieht Gemeinderat zu wenig eingebunden – Bebauungsplan aufgestellt
ALDINGEN (ld) - Reges Zuhörerinteresse bestand in der jüngsten Sitzung des Aldinger Gemeinderates. Es waren 25 Zuhörer anwesend. Ausgerechnet beim letzten Tagesordnungspunkt „Anfragen“kam es zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen Bürgermeister Ralf Fahrländer und Stefan Bacher (CDU) zum Projekt „Ärztehaus“,
Zuvor hatte der Gemeinderat bei einer Enthaltung die Aufstellung des Bebauungsplans „Ärztehaus Aldingen“beschlossen. Durch die Schaffung moderner Räumlichkeiten für Arztpraxen, eine Tagespflege der Diakonie und ergänzenden Einrichtungen wie die einer Apotheke soll für die Bevölkerung von Aldingen eine langfristige und nachhaltige ärztliche und gesundheitliche Grundversorgung gesichert werden.
Es wird nun der Bebauungsplan von 7. Oktober bis 9. November 2022 öffentlich ausgelegt und Behördenbeteiligung durchgeführt. Sollte es keine wesentlichen Widersprüche geben, kann das Bebauungsplanverfahren im Winterhalbjahr abgeschlossen werden.
Zu den Planungen rund um das Ärztehau gab es am Ende der Sitzung noch einen Schlagabtausch zwischen Stefan Bacher (CDU) und Bürgermeister Fahrländer, als Bacher beim letzten Tagesordnungspunkt „Anfragen, Anregungen“eine Reihe von Fragen an die Verwaltung stellte.
Unter anderem wollte er wissen, wer die beim Runden Tisch der Beteiligten und Interessenten am 14. September besprochene Planung im Auftrag gegeben habe, und wo der Gemeinderat die Auftragserteilung beschlossen habe? Wer bezahle die Mehrkosten, falls sich der Gemeinderat für eine Umplanung, etwa einen Wegfall der Apotheke und den Einzug der Tagespflege ins Erdgeschoss entscheiden sollte? Wer habe dem Betreiber der örtlichen Apotheke Egle die Zusage gegeben, dass er mit seiner und ob es dazu einem Gemeinderatsbeschluss gäbe? Mit welchem Auftrag habe die Verwaltung die Firma Diomedes, Berater und Projektmanager im Gesundheitsund Sozialwesen, ausgestattet
und was habe Diomedes Insgesamt sah Bacher den Gemeinderat bei den Planungen rund um das Ärztehaus und die Gespräche zwischen Verwaltung, dem
Baubüro Jung, Diomedes und Apotheker Egle zu wenig eingebunden.
Bürgermeister Fahrländer sprach von „Diskreditierung“und in den in den Anfragen implizierten Vorwürfen „unfairer Unterstellung“.
Eine Zusage an den Apotheker habe es nicht gegeben. Der Gemeinderat werde im Oktober über die Belegung des Ärztehauses entscheiden
und es stehe jedem frei, gegen eine Apotheke im Ärztehaus zu stimmen. Während Bacher von Fraktionskollege Peter Keller Unterstützung erhielt, kritisierte Michael Göbel (Freie Wähler) die Umgangsformen im Gemeinderat. „Wenn das so weiter geht, werde ich meine Konsequenzen ziehen“, so Göbel. Peter Mühlbach (SPD) sprach im Zusammenhang mit Bachers Nachfragen von „Show“und meinte, dass die Anfragen Bachers in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung gehört hätten.
„Wenn das so weiter geht, werde ich meine Konsequenzen ziehen“Michael Göbel