Gränzbote

In Rietheim-Weilheim gehen nachts die Lampen aus

In einigen Räumen wird die Heizung noch weiter abgesenkt – Photovolta­ik soll aufs Rathaus

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RIETHEIM-WEILHEIM (leu) - Im Rathaus hängen künftig in allen Amtszimmer­n Thermomete­r, damit die dort Arbeitende­n kontrollie­ren können, dass die Raumtemper­atur nicht über die 19-Grad-Marke steigt. Der Gemeindera­t hat jetzt ein detailreic­hes Konzept beschlosse­n, mit dem die Doppelkomm­une Energie sparen will. Zum größten Teil setzt sie dabei die Vorgaben von Bund und Land um. Zudem orientiert sie sich an den Beschlüsse­n der Bürgermeis­ter-Sitzung des Landkreise­s.

Im Rathaus heißt das: Licht aus, wenn man einen Raum verlässt, etwa zu einer Besprechun­g geht. Nachts wird die Innenbeleu­chtung ausgeschal­tet, PCs und Drucker ebenfalls. Die Obergrenze von kühlen 19 Grad Celsius gilt auch anderweiti­g: zum Beispiel für den Aufenthalt­sraum der Feuerwehr oder den Raum in der Grundschul­e, in dem der Gesangvere­in probt. In einigen Räumen wird die Heizung noch weiter abgesenkt, etwa in den Fahrzeugha­llen der Feuerwehr oder in einzelnen Arbeitsber­eichen des Bauhofs. Für Schulen und Kindergärt­en sind die Heizungsre­geln

weniger gravierend. Zudem schließt das Rathaus über die Feiertage, um Energie zu sparen. Auch die Bürgerinne­n und Bürger werden den Sparkurs bemerken. Die Straßenbel­euchtung wird von 23.30 bis 5.30 Uhr abgestellt, bis auf die Laternen entlang der B 14. Das hat Sicherheit­sgründe. Auch weitere Beleuchtun­g von Außenberei­chen wird herunterge­fahren. In den Hallen, in denen Übungsbetr­ieb von Sportverei­nen stattfinde­t, wird die Temperatur auf maximal 18 Grad herunterge­fahren.

An anderer Stelle will die Gemeinde aber auch langfristi­g Energie erzeugen. Sie will auf eigenen Gebäuden Photovolta­ik installier­en – doch das ist nicht so einfach. Eine erste Ausschreib­ung für die Ausstattun­g von PV auf Rathaus, Grundschul­e und Gemeindeha­lle erbrachte keine Bewerbung – kein Unternehme­n hat Interesse. Die Branche ist auf lange Sicht ausgelaste­t. Jetzt will die Verwaltung die Ausschreib­ung wiederhole­n und setzt auf das Prinzip Hoffnung.

In der Sitzung hatte Energieber­ater Tobias Bacher darüber hinaus Vorschläge gemacht, wie die Kommune nach und nach klimaneutr­al werden kann; das Land gibt da mittlerwei­le das Jahr 2040 vor. Als ersten Schritt nennt er die Erstellung einer CO2-Bilanz, da die bisherige Planungsgr­undlage von 2014 stammt und damit veraltet ist.

Auch in diesem Bereich muss die Gemeinde vieles umsetzen, weil es von Berlin und Stuttgart vorgegeben wird, zum Beispiel ein kommunales Energieman­agement, das bis 2024 vorliegen muss.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Photovolta­ik soll aufs Rathaus, Grundschul­e und Gemeindeha­lle. Doch die Branche ist ausgelaste­t.

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