Wasserpreise in Balgheim steigen nur leicht an
In den kommenden Jahren könnten die Gebühren aber stärker ansteigen – Trotz weniger Einnahmen kein Kredit
BALGHEIM (sz) - Auch wenn vieles teurer wird – die neu kalkulierten Wasser- und Abwasserpreise für Balgheim steigen ab 1. Januar nur leicht an. Der Gemeinderat hat die neuen Wassergebühren und den Haushaltsplan für 2023 verabschiedet.
Ab Januar 2023 kostet Frischwasser in Balgheim 1,81 Euro je Kubikmeter, also 5 Cent mehr pro Kubikmeter als bisher (1,76 Euro). Wenn eine vierköpfige Familie 185 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht, muss sie also 9,25 Euro pro Jahr mehr bezahlen als bisher.
Die Gebühren für Niederschlagswasser steigen um 8 Cent von 0,32 Euro je Quadratmeter auf 0,40 Euro je Quadratmeter anzurechnender Fläche. Die Gebühren für Schmutzwasser bleiben gleich bei 3,07 Euro je Kubikmeter.
Die Verwaltung der Stadt Spaichingen erstellt für die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft die Gebührenkalkulationen für die kostenrechnenden Einrichtungen. Die Abwassergebührenkalkulationen wurden zuletzt 2011 kalkuliert.
Allerdings stehen „mittelfristig“Investitionen in die Wasseraufbereitung und Wasserversorgungsanlagen an, so der Gemeinderatsbericht der Verwaltung. Diese Kosten werden sich in Zukunft entsprechend auf die Versorgungsbeiträge auswirken.
Die Balgheimer Wasserversorgung
wird von der Badenova betrieben, die auch die dazugehörige Investitionsplanung macht.
Wegen eines Defekts der Ultrafiltrationsanlage (UF-Anlage) im Hochbehälter Hagenacker (HB) müssen rund 108.000 Euro investiert werden. Allerdings wird die neue Anlage nicht mehr wirtschaftlich mit der bestehenden Steuerungstechnik verbunden werden können. Diese ist zu alt und muss ebenfalls modernisiert werden. Die Kostenschätzung für die Steuerung im Hochbehälter belaufen sich auf rund 65.000 Euro.
Die Steuerung im Sebastiansbrunnen ist allerdings noch älter und muss für rund 60.000 Euro ebenfalls erneuert werden. Zudem ist das
Steuerkabel zwischen den Anlagen marode. Die Kosten für eine Neuverlegung könnten gesenkt werden, wenn das neue Kabel im Zuge des Breitbandausbaus mit verlegt werden kann.
In den nächsten Jahren stehen auch Sanierungsarbeiten am Hochbehälter im Umfang von etwa 276.000 Euro an.
Für alle Sanierungsmaßnahmen sieht der Gesetzgeber keine Förderung vor, da nach dessen Ansicht die Kosten durch Gebühren gedeckt werden müssen.
Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung zudem die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für das Jahr 2023 beschlossen. Gegenüber dem ersten Haushaltsplanentwurf sind dabei einige Änderungen eingearbeitet worden So muss man im Ergebnishaushalt mit geringeren Steuereinnahmen rechnen: Auf Grund der Oktobersteuerschätzung wurde der Haushaltserlass korrigiert und der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer um 94.00 Euro verringert. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer verringert sich auf 31.300 Euro. Auch die Einnahmen aus der hochgerechneten Gewerbesteuer vermindern sich voraussichtlich um zirka 29.200 Euro.
Hauptkostenpunkt im Ergebnishaushalt sind die Finanzausgleichsumlage, die an das Land zu entrichten ist, und die Kreisumlage. Durch die Oktobersteuerschätzung erhöhen sich diese Transferleistungen auf 1.919.500 Euro (+ 21.710 Euro). Ein weiterer großer Kostenpunkt sind die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen mit 652.850 Euro.
Durch diese Änderungen verändert sich das veranschlagte ordentliche Ergebnis auf 139.130Euro. Der Stand der Rücklage beträgt zum 1. Januar 2023 voraussichtlich 795.000
Euro, zusammen mit dem Überschuss aus dem Jahr 2023 voraussichtlich 934.000 Euro.
Trotz der verminderten Einnahmen und der Erhöhung der Ausgaben können die geplanten Investitionen der Gemeinde ohne Kreditaufnahme getätigt werden.