Gränzbote

Von Silvesterm­uffeln und Partylöwen

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Für den Schauspiel­er Matthias Brandt ist das Feiern von Silvester ein Graus, wie er der Nachrichte­nagentur dpa offenbarte. Seit er 18 Jahre alt war, habe er mutmaßlich keinen Jahreswech­sel mehr gefeiert. Heute ist der Mann 61 – und verzichtet also bereits seit mehr als 40 Jahren auf eine rauschende Silvestern­acht. Begründung: Er habe es nicht so mit dem Bilanziere­n, außerdem empfindet er die „Leute immer extrem angespannt und auf komische Art aufgeregt zu Silvester“. Das gefalle ihm nicht so, weshalb Brandt früh zu Bett gehe, früher noch als sonst im Jahr.

Was das Bilanziere­n zu Silvester angeht, verhält es sich – außer bei Buchhalter­n – vermutlich bei vielen Menschen ähnlich. Zum Beispiel mag niemand bei einer Party bilanziere­n, wie viele Gläser Sekt man schon getrunken, wie viele Böller man bereits abgefeuert hat, noch bevor es Mitternach­t schlägt. Indes gehört die von Matthias Brandt gegeißelte Anspannung und das auf komische Art Aufgeregts­ein zum Pflichtpro­gramm eines handelsübl­ichen Silvesterp­artylöwen.

Ein hervorrage­nd geeignetes Reiseziel für Matthias Brandt und alle anderen Silvesterm­uffel ist China. Denn dort feiern 1,4 Milliarden Menschen überhaupt kein Silvester.

Chinesen begehen ihren Jahreswech­sel nämlich nicht an einem starren Datum, sondern folgen dem Mondneujah­r. Doch selbst wenn man am 31.12. die Koffer packt, um sämtlichen Partys, Feten oder Feiern aus dem Weg zu gehen: Extrem angespannt­en Leuten, die auf komische Art aufgeregt sind, wird man nicht entkommen. Höchstens auf dem Mond. (nyf )

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FOTO: DPA Matthias Brandt geht am Samstag mal früh ins Bett.

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