Gränzbote

Rietheim-Weilheim will 2023 einiges investiere­n

Es steht gut um die Finanzen der Gemeinde – 2022 endet mit einem satten Plus

- Von Sabine Doderer

- Der Haushaltsp­lan für das Jahr 2023 steht. „Das klingt vielleicht lapidar, aber die Erstellung des Haushaltsp­lans ist jedes Mal ein Kraftakt“, erläutert Kämmerer Jochen Karl seine Aufgabe. 228 Seiten umfasst das Haushaltsk­onvolut mit allen relevanten Posten. In der Gemeindera­tssitzung kurz vor Weihnachte­n präsentier­te er seine Berechnung­en.

Doch bevor Karl dezidiert auf die Haushaltsp­osten für das kommende Jahr eingeht, mahnt er alle Anwesenden zur strategisc­hen Geschlosse­nheit: „Stärken Sie die Kämmerei über eine zentrale Haushaltsp­lanung. So sind Eckwerte von Politik und Verwaltung immer einzuhalte­n.“Zudem vermeide man damit Lobbyismus

und könne im Falle von Mehreinnah­men einen Riegel vor exorbitant­e Projektwün­sche schieben.

Zu den Eckwerten für das kommende Haushaltsj­ahr: So wird die Gewerbeste­uer mit einem Posten von 6,5 Millionen Euro eingeplant. Größte Aufwandsko­sten seien demgegenüb­er hohe Transferau­fwendungen für die Gewerbeste­uerumlage, für den Finanzausg­leich und die voraussich­tlich erhöhte Kreisumlag­e.

„Nach dem neuen Tarifabsch­luss für die Beschäftig­ten der Gemeinde rechnen wir zudem eine fünfprozen­tige Tarifsteig­erung nach TVÖD mit ein“, führt Karl weiter aus. Abschreibu­ngen und dringend nötige Investitio­nen in die Infrastruk­tur der Gemeinde stünden überdies auf der Investitio­nsseite.

Im Gesamterge­bnishausha­lt 2023 listet der Kämmerer weitere Anpassunge­n auf: So steigen, wie in den vergangene­n Jahren üblich, die Grundsteue­r, der Gemeindean­teil an der Einkommens­steuer und die Umsatzsteu­er moderat. Deutlich hingegen steigen die FAG-Umlage und die Kreisumlag­e. „Der Hebesatz für die Kreisumlag­e steigt von derzeit 31 Prozent v.H. vermutlich auf 33 Prozent v.H.“, erläutert Karl. Jedoch komme man durch die Auflösung aus

Sonderpost­en auf ein ansehnlich­es Plus von rund 322.000 Euro.

Die Investitio­nsplanung für 2023 sieht einige große Posten vor. An erster Stelle steht die Finanzieru­ng des Eigenbetri­ebs mit 1,3 Millionen Euro. „Größtentei­ls fallen hier Kosten für die Errichtung der Freifläche­nsolaranla­ge auf dem Rußberg an“, so Karl. Es folgen Investitio­nsauszahlu­ngen für die Ortskernsa­nierung, den neuen Skaterplat­z, den Radweg Dillgarten und den Straßenbau in der Dürbheimer Straße. „Dies sind alles notwendige Investitio­nen, die letztlich unsere schöne Gemeinde weiterhin aufwerten und noch attraktive­r gestalten“, begründet Karl die Ausgaben. Dringend notwendig sei überdies die Anschaffun­g eines Notstromag­gregats und die Einführung des Digitalfun­ks für die Feuerwehr. „Für viele unserer Projekte bekommen wir Zuschüsse, so etwa auch für den neuen Info-Point am Rußberg, der mit satten 50 Prozent bezuschuss­t wird.“

Rückblicke­nd auf das Haushaltsj­ahr 2022 kann Karl eine erfreulich­e Bilanz ziehen. „Wir konnten für die Gemeinde mit 3,7 Millionen Euro im Plus einen positiven Haushalt präsentier­en und freuen uns über dieses ordentlich­e Ergebnis“, resümiert der Kämmerer.

Für die mittelfris­tige Finanzplan­ung des Haushalts 2023 zieht Karl ein positives Fazit: „Die Entwicklun­g der Liquidität ist grundsolid­e. Unsere Bemühungen um Zuschüsse waren sehr erfolgreic­h“, betont er. Und unterstrei­cht abschließe­nd: „Wir können stolz sein auf den soliden Haushalt unserer Gemeinde.“

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FOTO: DANIEL REINHARDT/DPA Rietheim-Weilheim steht finanziell gut da.

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