Bauprojekte in Schura dienen der Sicherheit
Kellenbachhalle bekommt zwei Notausgänge, in Richtung Gewerbegebiet Neuen entsteht Fußweg
(hoc) - Viel Geld fließt in nächster Zeit in Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur in Schura. So bekommt die Kellenbachhalle zwei Notausgänge, der Parkplatz am Kindergarten wird neu gestaltet, entlang der Hölzlestraße in Richtung Tuningen soll ein Rad- und Fußweg entstehen. Zudem steht dieses Jahr der erste Bauabschnitt des Gewerbegebiets Neuen III zwischen Schura und Durchhausen an.
Der Zweckverband des interkommunalen Gewerbegebiets Neuen mit Durchhausen hatte Mitte Dezember das weitere Procedere beschlossen. Laut Schuras Ortsvorsteher Wolfgang Schoch umfasst das Gebiet eine Gesamtfläche von 233.555 Quadratmetern. Nach Abzug von Ausgleichsund Grünflächen, Flächen für die Erschließung und zwei Retentionsflächen stünden als Bauland netto 176.000 Quadratmeter zur Verfügung.
Nach der Realisierung des ersten Bauabschnitts in diesem Jahr würden sich die weiteren Abschnitte „nach Genehmigungsstand und Nachfrage richten“, sagte Schoch am Montagabend im Ortschaftsrat. „Das heißt, nicht alle Bäume in den insgesamt vier Bauabschnitten werden auf einmal gefällt.“Der erste Abschnitt diene vor allem dazu, den Zugang für die weiteren Abschnitte zu ermöglichen, erläuterte er.
Ganz in der Nähe, zwischen dem Unternehmen MS Powertrain im Gewerbegebiet Neuen II und dem Ortseingang Schura an der Alten Turnhalle, soll ein Rad- und Fußweg gebaut werden. Dort seien am Straßenrand auch abends und nachts oft Fußgänger unterwegs, berichtete Schoch Firmenbeschäftigte, die nach Schichtwechsel zur nächsten Bushaltestelle an der Lange Straße in Schura gingen. „Es hat deswegen schon viele Beinaheunfälle
gegeben.“
Die neue Geschäftsführung des Zweckverbands mit Trossingens Kämmerer Axel Henninger und Bürgermeisterin Susanne Irion forciere nun den Bau eines rund 200 Meter langen Gehwegs, um die Sicherheit der Passanten zu erhöhen, berichtete Schoch. Für dieses Jahr sei dessen Bau geplant. Der Weg sollte eigentlich zweieinhalb Meter breit werden, jedoch hätten dafür Grundstücke hinzugekauft werden müssen.
Um Kosten zu sparen, habe der Zweckverband eine Alternativlösung entwickelt - auch im Zusammenhang mit dem Radwegekonzept der Stadt. Danach soll der Gehweg nun anderthalb Meter breit werden; zusätzlich soll für eine höhere Sicherheit von Radfahrern an der L 429 für diese ein Schutzstreifen angelegt werden - wodurch Autofahrer automatisch langsamer fahren würden, so Schoch. Ersparnis
für den Zweckverband als Bauherrn, der die Kosten trage: 30.000 Euro - 165.000 statt 195.000 Euro für die breitere Variante.
„Das Ganze hat allerdings noch einen Haken“, schränkte Schoch ein: Da sich der Schutzstreifen auf einer Landesstraße befände, müsse die Straßenverkehrsbehörde zustimmen. „Die Verhandlungen mit dem Landratsamt werden demnächst beginnen.“
Ein weiteres Verkehrsthema im Ortschaftsrat war die Gestaltung des Parkplatzes am Kindergarten Schura. Die evangelische Kirchengemeinde als Träger hatte sich schon seit geraumer Zeit dafür ausgesprochen, dort mehr Parkraum zu schaffen. „Auch das Centro Italiano braucht mehr Parkflächen“, erläuterte Schoch am Montagabend. Dazu war das alte Feuerwehrmagazin im Dezember abgerissen worden, nachdem Fördermittel bewilligt worden waren.
Auch für den Bau eines Parkplatzes mit Stellflächen für sieben Fahrzeuge seien Fördermittel beantragt worden. Nach Gesprächen zwischen Stadt und Anwohnern wegen Grenzverläufen seien einvernehmlich vertragliche Regelungen getroffen worden, berichtete Schoch. „Aus baurechtlicher Sicht kann mit dem Bau des Parkplatzes in diesem Jahr begonnen werden.“Allerdings fehle noch die Bewilligung der Zuschüsse vom Regierungspräsidium Freiburg, „wovon aber auszugehen ist“. Diese lägen bei 30 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 95.000 Euro.
Der Sicherheit dient auch ein weiteres Bauprojekt in Schura: Zwei Notausgänge, die die Kellenbachhalle bekommen soll. Der zentralen Veranstaltungsstätte des Trossinger Ortsteils, die in erster Linie rege für Schulund Vereinssport genutzt wird, fehlen bislang die nach den Bestimmungen des Brandschutzes notwendigen Notausgänge, so Schoch.
Ursprüngliche Planung war, einen Notausgang zentral in der Halle gegenüber des Eingangs zu installieren. Nun jedoch sollen zwei Notausgänge an beiden Seiten eingerichtet werden. „Die Halle benötigt zwei Notausgänge, damit wir beim Brandschutz keine Schwierigkeiten bekommen“, sagte Schoch im Ortschaftsrat.
Die Kosten in der Größenordnung von 100.000 Euro würden bei zwei Notausgängen statt einem jedoch nicht steigen, so der Schuraer Ortsvorsteher. Das städtische Hochbauamt habe die Planung Ende 2022 an ein Trossinger Architekturbüro vergeben. Danach sollen die beiden Notausgänge nun an der Ost- und Westseite der Kellenbachhalle angelegt werden, „die Türen werden nach außen aufgehen“.