„Atomkraft ist keine Lösung“
Der Generalsekretär der FDP, Bijan Djir-Sarai, vertritt die Auffassung, dass niemand verstehen könne, dass Deutschland vom Instrument einer weiteren Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken keinen Gebrauch machen wolle. Dem möchte ich widersprechen. Atomkraft ist keine Lösung. Die verbliebenen Atomkraftwerke können nur einen minimalen Beitrag zur Stromversorgung leisten. Die Brennelemente sind weitgehend abgebrannt, die Sicherheitsüberprüfungen der AKW seit 2019 überfällig. In Deutschland mussten im Sommer 2022 die Kohlekraftwerke auch deshalb hochgefahren werden, weil in Frankreich 29 der 56 Atomkraftwerke wegen erheblicher Sicherheitsmängel oder Revisionsarbeiten abgeschaltet waren, sodass Frankreich Strom aus Deutschland beziehen musste. Die Inbetriebnahme des AKW Flamanville verzögert sich um mindestens zehn Jahre und wird erheblich teurer als geplant. Strom aus erneuerbaren Energien ist schon heute günstiger. Ihr Ausbau sollte mit der gleichen Geschwindigkeit vorangetrieben werden wie der Bau der Flüssiggasterminals. Das wäre das Gebot der Stunde zur Sicherung der Energieversorgung und des Klimaschutzes. Für die abgebrannten Brennelemente der AKW gibt es in Deutschland noch nicht einmal einen Standort für die Endlagerung. Gefährliche Abfälle zu produzieren, ohne eine Lösung für deren Entsorgung zu haben, ist verantwortungslos.
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