Tausende Narren lassen es krachen
Landschaftstreffen Baar in Möhringen ist ein voller Erfolg – Umzug ist der Höhepunkt
– Die Narren haben Möhringen wie erwartet das gesamte Wochenende über beim Landschaftstreffen Baar der Vereinigung der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte (VSAN) voll im Griff gehabt.
Mit einem bunten Programm vom Narrenbaumstellen über das bunte Treiben in den Besenwirtschaften bis hin zum Zunftmeisterempfang und dem großen Umzug als Höhepunkt hat die Narrenzunft Möhringen als Gastgeber rund 10.000 Narren und Besucher aus der Region und weit darüber hinaus angelockt.
Ein Bus nach dem anderen fuhr am Sonntagmorgen in den Tuttlinger Stadtteil Möhringen, um insgesamt 29 Zünfte der VSAN abzuladen. Sie alle formten schließlich den großen Umzug des Landschaftstreffens Baar, der pünktlich startete und durch die Gassen von Möhringen führte.
Tausende Zuschauer entlang der Strecke erlebten einen bunten und abwechslungsreichen Narrenumzug, bei dem die Zünfte mit ihren Hästrägern stolz die facettenreichen Traditionen als eine Einheit präsentierten. Auch die extra für den Umzug aufgebaute Bühne am Hechtbrunnen in der Ortsmitte war voll besetzt.
Viele Kinder sammelten eifrig Süßigkeiten. Es hat alles gepasst – einzig die Zuschauer waren ungleich verteilt. Während sich die Masse in mehreren Reihen an der Schwarzwaldstraße
versammelten, stand hingegen in den Seitenstraßen auf etwa der Hälfte der Strecke kaum ein Umzugsbesucher.
Wenige Stunden vor dem Umzug, drängten sich beim Zunftmeisterempfang ins vollbesetzte Rathaus die Kommunalpolitiker und Vertreter der Zünfte sowie VSAN-Präsident Roland Wehrle. Zunftmeister Simon Krug hatte somit eine lange Begrüßungsliste seiner Gäste abzuarbeiten. Möhringens Ortsvorsteher Günther Dreher spannte für die Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss, die als Schirmherrin des Landschaftstreffen fungierte, als Symbol für ihre Funktion einen Schirm auf. Die Herrin des Schirms war sie aber nicht, denn Dreher nahm den Schirm kurzerhand wieder an sich. Landrat Stefan Bär versöhnte Württemberg und Baden in seinem Gedicht und stattete den
Ortsvorsteher passend zu Möhringen mit Möhren aus – um im Notfall gut durch den Winter zu kommen.
Auch Oberbürgermeister Michael Beck reimte sich um Kopf und Kragen und war sich sicher: „Nicht nur Pandemie und Krisen zwingen uns in die Knie, oftmals ist es auch die Bürokratie. Am Ende kostet allein der Toilettenwagen ein halbes Vermögen und der Verein muss es tragen. Doch im Zweifelsfall gehen die Vorschriften vor und 10.000 Euro rutschen durch’s Rohr.“
Bereits am Samstag nach dem Narrenbaumstellen und den Brauchtumsvorführungen hatten die Narren bis weit in die Nacht hinein Möhringen voll im Griff. In vielen Besenwirtschaften trieben sie ihr Unwesen und feierten mit anderen Zünften. Entweder bei Minusgraden im Freien an den Ständen oder in mehreren Wirtschaften auch in den schweißtreibenden
Innenbereichen. Außerdem zogen viele Narren singend und tanzend in bester Fasnetsstimmung durch die Gassen von Möhringen.
Glücklich, zufrieden und froh zeigte sich auch Zunftschreiber Robin Schray am Sonntagabend: „Wir konnten etwa 5000 Hästräger und genauso viele Zuschauer beim Umzug begrüßen. Es hat alles geklappt und war für uns ein tolles närrisches Wochenende. Ganz Möhringen ist zwar jetzt erschöpft - aber zufrieden. Der ganze Ort hat zusammengehalten und wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen“, lautete sein Fazit. Nennenswerte Zwischenfälle hätte es nicht gegeben.
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