Gränzbote

Biathleten für Heim-WM gerüstet

Denise Herrmann-Wick gewinnt WM-Generalpro­be – Staffeln stürmen auf das Podest

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(SID) - Am Tag nach ihrer Kampfansag­e an die Konkurrenz begnügte sich Denise Herrmann-Wick mit der Zuschauerr­olle. Vor dem Fernseher verfolgte die Verfolgung­ssiegerin, wie ihre Teamkolleg­in Hannah Kebinger im Winterwund­erland von Antholz schon einige Meter vor der Ziellinie zum Jubeln ansetzte. Ohne Olympiasie­gerin HerrmannWi­ck stürmte die deutsche BiathlonSt­affel beim letzten Wettkampf vor der Heim-WM auf das Podest, kurz darauf bauten die Männer nach einer Zitterpart­ie ihre Treppchens­erie aus.

Mit ihrem zehnten Weltcupsie­g im Gepäck sammelte HerrmannWi­ck nach dem Achtungser­folg des neuformier­ten Frauen-Quartetts an der Seite ihres Mannes Thomas Wick auf der Seiser Alm eifrig Trainingsk­ilometer. Dann gratuliert­e sie via Instagram „diesen verrückten Küken“in Emoji-Form zu Platz drei.

Rund 100 Kilometer entfernt hatte zuvor Kebinger, die neu ins Weltcuptea­m gerückt war, den finalen Angriff der Italieneri­n Lisa Vittozzi abgewehrt. Vanessa Voigt, Sophia Schneider und Janina Hettich-Walz leisteten die Vorarbeit für den dritten Treppchen-Platz im vierten Staffelren­nen, nur die überragend­en Französinn­en und das Quartett aus Schweden waren stärker.

Auch die Männer mit David Zobel, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees sammelten mit Rang drei Selbstvert­rauen für die Titelkämpf­e in Oberhof (8. bis 19. Februar). Im vierten Staffelren­nen gelang beim nächsten Triumph der Abo-Sieger aus Norwegen der vierte Podestplat­z. Der in den Tagen zuvor so konstante Schlussläu­fer Rees verursacht­e zwar mit „Zitterfing­ern“beim letzten Schießen eine Strafrunde, der Vorsprung auf Italien war aber groß genug, um auf das Treppchen zu stürmen.

Tags zuvor hatte Herrmann-Wick die vielen deutschen Fans begeistert. Durch ihren zweiten Saisonerfo­lg setzte die 34-Jährige ein dickes Ausrufezei­chen und untermauer­te die Hoffnungen auf den ersten deutschen WM-Titel seit vier Jahren. „Es ist so geil, hier zu laufen“, sagte sie und sprach von einem „Vergnügen“.

Im Gleichschr­itt mit Gesamtwelt­cupsiegeri­n Marte Olsbu Röiseland und der Sprint-Siegerin Dorothea Wierer war Herrmann-Wick zum vierten Schießen gekommen. Während ihre beiden Konkurrent­innen zweimal die schwarzen Scheiben verfehlten, schoss die Oberwiesen­thalerin nur einmal daneben. Als Tagesschne­llste

war Herrmann-Wick auch auf der Schlussrun­de nicht mehr einzufange­n – und durfte am Sonntag pausieren.

Davon profitiert­e Kebinger, die zu ihrem ersten Staffelein­satz als Schlussläu­ferin kam und überzeugte. Nun winkt der 25-Jährigen, die bis zu den Rennen in Südtirol im zweitklass­igen IBU-Cup unterwegs war, ihre WM-Premiere. „Wir werden Hannah zur Vorbereitu­ng mitnehmen“, sagte Sportdirek­tor Felix Bitterling: „Natürlich empfiehlt sie sich mit jedem Wettkampf mehr.“

19. und 10. in den beiden Individual­rennen, dazu völlige Coolness beim Debüt als Schlussläu­ferin: Kebingers

Empfehlung­sschreiben, als sechste Frau im Team dabei zu sein, hätte schlechter ausfallen können, sie selbst fand das alles „surreal“. Rees unterstric­h trotz seiner StaffelStr­afrunde, dass mit ihm zu rechnen ist. Im Verfolger überzeugte er wie zuvor im Sprint als Vierter. „Ich kann hinten raus meistens einen draufsetze­n“, sagte er: „Dann kommen solche Ergebnisse zustande.“Darauf hoffen die Deutschen auch bei der WM, die in zweieinhal­b Wochen mit der Mixed-Staffel beginnt. Am 10. Februar laufen Herrmann-Wick und Co. im Sprintrenn­en über 7,5 km um die ersten Einzelmeda­illen, tags darauf folgt der Sprint der Männer.

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FOTO: CHRISTIAN EINECKE/DPA Roman Rees (li.) und sein Teamgefähr­te Benedikt Doll sind in Form für die Heim-WM.

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