Labbadia sieht Fortschritte
VfB-Trainer setzt vor zwei englischen Wochen auf Ausgleich – Sosa-Rückkehr offen
- Die Aufgaben von Trainer Bruno Labbadia aktuell beim VfB Stuttgart? Von allem etwas, doch mit klarem Schwerpunkt. Etwas fußballspezifisch physische, aber vor allem jede Menge mentale Arbeit. Immerhin ist man mittendrin in einer Phase, in der in 15 Tagen fünf Spiele bewältigt werden müssen. „Ich muss sagen, dass wir das beinahe schon minutiös geplant haben“, sagte Labbadia vor dem Landesderby gegen die TSG Hoffenheim (20.30/Sky): „Der Plan ist, dass wir jetzt überhaupt nicht groß an körperlicher Weiterentwicklung arbeiten. Da gehts mehr um taktische Weiterentwicklung.“
Der Kopf steht also im Mittelpunkt. „Die Frage ist, mit wem muss nochmals geredet werden und wem möchte man nochmal etwas mitgeben?“, so Labbadia, der sich nach dem 1:1 gegen Mainz speziell drei Spieler herauspickte und das Gespräch suchte. Seinen Pflichtspielauftakt mit dem Punktgewinn bewertete der gebürtige Darmstädter dabei durchaus positiv. „Ich fand schon, dass man viele Dinge gesehen hat, dass sich schon was entwickelt hat“, meinte Labbadia und betonte: „Wenn wir diese kleinen Schritte weitergehen, ist das gut.“Bei seiner Elf sieht er nach dem Remis zum Start seiner Rettermission konkrete Fortschritte „was Sprints betrifft“und „beim Thema Kommunikation“. Dennoch denkt er über weitere Veränderungen nach. „Wir sind ein Stück weit offen, ob wir die Viererkette umstellen“, sagte Labbadia.
Verzichten muss der Trainer dabei weiter auf Borna Sosa. Die Rückkehr
ins komplette Teamtraining ist für den kroatischen Nationalspieler weiter offen. „Es ist schwer zu sagen. Wir hoffen, dass wir ihn so schnell wie möglich ins Mannschaftstraining einbringen können. Er ist im Aufbau, wir müssen die nächsten Tage abwarten“, sagte Labbadia über den den 25-Jährigen, der nach seinen Adduktorenproblemen am Sonntag erstmals Teile des Ersatzspielertrainings absolvierte.
Doch auch so sollen dem ersten Labbadia-Punkt möglichst drei weitere folgen. Im badisch-schwäbischen Derby könnten die Stuttgarter mit einem Erfolg sogar Punktgleichheit mit der TSG herstellen. Doch trotz des aktuellen Hoffenheimer Durchhängers warnte der 56-Jährige VfB-Trainer: „Die Mannschaft ist technisch sehr stark und stellt eine große Laufstärke unter Beweis. Sie haben großes Potenzial.“Die „Chance
gleichzuziehen“sei dennoch da. „Es gibt Situation, in denen man sich vielleicht mit einem Unentschieden begnügen muss“, so Labbadia, doch man wolle immer gewinnen und gehe auf Sieg gegen Hoffenheim – „aber leider will der Gegner das auch“.
Und muss es die TSG auch, will man sich nicht vollends im Abstiegskampf wiederfinden. So hat die Mannschaft von den vergangenen zehn Spielen nur eines gewonnen. Trainer André Breitenreiter schlägt daher neue und vor allem weniger Töne an. Die Partie sei ein richtungsweisendes Spiel, „das wir nicht durch Reden, sondern durch Taten gewinnen“, sagte der 49-Jährige: „Obwohl ich ein kommunikativer Trainer bin und die Kraft der Rhetorik schätze, ist die Zeit des Redens hier vorbei. Die Zeit des Redens über internationale Plätze, über große Talente, über das große Potenzial der TSG.“