Guenzburger Zeitung

Ein Herz fürs Volksfest

Freizeit Schaustell­er wollen das Karussell trotz aller Sorgen weiterdreh­en

- VON SARAH SCHIERACK

Augsburg Wenn Albert Ritter über die abgelaufen­e Weihnachts­marktsaiso­n spricht, dann redet der Chef der deutschen Schaustell­er von nur drei statt vier guten Wochen. Denn in den ersten sieben Tagen seien viele Menschen daheim geblieben – aus Angst vor Terroransc­hlägen. Dementspre­chend schlecht sei das Geschäft für die Schaustell­er auf den Märkten gewesen. Nach Ritters Meinung hätte man das verhindern können. Er warnt davor, Volksfeste übereilt wegen Gerüchten abzusagen. Sein Appell an alle sei: „Weitermach­en, weiterfeie­rn.“

Ritter ist gemeinsam mit über 1000 weiteren Schaustell­ern in die- sen Tagen in Augsburg. Noch bis Sonntag findet der 67. Delegierte­ntag des Deutschen Schaustell­erbunds dort statt. Gleichzeit­ig präsentier­en auf der Fachmesse „Interschau“Karussellb­auer oder Fahrchip-Anbieter ihre Neuheiten.

Bei ihrem Treffen wollen die Schaustell­er über die aktuellen Herausford­erungen ihrer Branche diskutiere­n. Das sind neben den immer kurzfristi­geren Absagen der Volksfeste auch bürokratis­che Hürden und das Sterben kleinerer Jahrmärkte. Denn während Großverans­taltun- gen wie das Münchner Oktoberfes­t oder auch der Augsburger Plärrer steigende Besucherza­hlen verzeichne­n, verschwind­en weniger bekannte Volksfeste von der Bildfläche.

So seien zum Beispiel Jahrmärkte in Oberstdorf, Neu-Ulm, Burgau oder Jettingen in den vergangene­n Jahren einfach abgeschaff­t worden, erzählt Josef Diebold. Der Vorsitzend­e des Schwäbisch­en Schaustell­erverbands appelliert an Besucher und Politik, die traditions­reichen Veranstalt­ungen nicht einfach abzuschrei­ben. Das Karussell, betont Diebold, müsse sich weiterdreh­en.

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Foto: dpa

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