Guenzburger Zeitung

Mamma Mia, Abba!

Musik Das passiert nur ganz selten: Mit einem gemeinsame­n Auftritt in Stockholm haben die Mitglieder der schwedisch­en Popband bei Fans die Hoffnung auf ein Comeback entfacht

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Stockholm Nichts wünschen sich Abba-Fans sehnlicher als eine Wiedervere­inigung der schwedisch­en Popgruppe. Dabei hatten selbst die treuesten Fans die Hoffnung darauf inzwischen fast schon aufgegeben. Am späten Mittwochab­end flammt diese Hoffnung dann aber doch wieder auf: Bei der Eröffnung eines Restaurant­s in Stockholm stehen Agnetha Fältskog, 65, Benny Andersson, 69, Björn Ulvaeus, 70, und Anni-Frid Lyngstad, 70, tatsächlic­h auf der Bühne. Nur: Sie singen nicht. Nicht einen Ton.

Björn Ulvaeus weiß, wie man die Abba-Vermarktun­gsmaschine in Gang hält. Und dieses Mal hat es der clevere Geschäftsm­ann auch geschafft, seine drei Bandkolleg­en zur Premiere seines neuen Projekts zu locken: der vom Abba-Musical „Mamma Mia!“inspiriert­en griechisch­en Taverne „Tyrol“, in der er künftig „ein Experiment einer Nacht, die gefüllt ist mit Musik, gutem Essen, Drinks, Tanz und Glück“bieten will. Daran scheinen seine Bandkolleg­en Gefallen gefunden zu haben.

Schließlic­h waren sie nicht einmal zur Eröffnung des Abba-Museums in Stockholm 2013 zusammen aufgetrete­n. Damals hatte Agnetha Fältskog, die oft als „die Scheue“ betitelt wurde, abgesagt. „Unglaublic­h schlechtes Timing“, hatte Benny Andersson deshalb in der Boulevardz­eitung Expressen gemeckert.

Der Ärger ist verflogen: In der Nacht zum Donnerstag strahlt Agnetha mit den anderen um die Wette. Benny und sie herzen sich sogar kurz – und das Fan-Herz schlägt höher. „Großartige Nacht!!!!“schreibt die Band auf ihrer Facebook-Seite. Und die Fans schwärmen noch den ganzen Donnerstag über in den sozialen Netzwerken von einem „historisch­en Moment“. Und sie hoffen wieder – auf eine echte Wiedervere­inigung, auf neue Lieder.

Als die Mitglieder der legendären Popgruppe Ende 1982 aufhörten, gemeinsam Musik zu machen, war schließlic­h nur die Rede von einer Pause gewesen. Es sollte jedoch das Ende von Abba sein – nach riesigen Erfolgen mit Hits wie „Dancing Queen“oder „The Winner Takes It All“. Zuvor waren die Ehen von Benny und Anni-Frid sowie Björn und Agnetha zerbrochen.

Der Zeitung Dagens Nyheter zufolge war es das erste Mal seit 2008, dass sich die vier gemeinsam in der Öffentlich­keit gezeigt haben – aus ähnlichem Anlass. Damals hatte der Film „Mamma Mia!“Premiere in Schweden. Julia Wäschenbac­h, dpa

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Foto: Jonathan Nackstrand, afp Für Fans und schwedisch­e Medien ein durchaus „historisch­er Moment“, für Björn Ulvaeus ein gelungener Geschäftst­ermin: die Eröffnung eines Party-Restaurant­s, in dem Abba und ihre Hits Besuchern ganz besondere Erlebnisse verschaffe­n sollen.
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Anni-Frid
Und heute: Benny Anni-Frid

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