Schwäbisches Wissen ist gefragt
Medizin Leitende Ärzte aus Turkmenistan besuchen Kliniken im Landkreis
Landkreis Drei Tage lang hat eine Delegation von fünf leitenden Ärzten aus Turkmenistan in Zentralasien klinische Einrichtungen in Günzburg und Umgebung besucht. Die Mediziner kamen aus der Hauptstadt Ashgabat. Vermittelt hat den Kontakt der ehemalige Direktor der Günzburger Neurochirurgie Prof. Hans-Peter Richter.
Am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg galt das besondere Interesse der turkmenischen Ärzte nicht nur der Neurochirurgie mit ihrer modernen Operationsabteilung und Intensivstation sondern auch der Neurologie mit ihrem Schlaganfallzentrum und der Berufsfachschule für Physiotherapie und der Neuro- logischen Rehabilitation. Unter der Leitung von Hans-Peter Richter standen außerdem die Neurologische Universitätsklinik Ulm, die Fachklinik Ichenhausen und das Therapiezentrum Burgau auf dem Programm.
Richter ist seit seiner Emeritierung 2008 für mehrere humanitäre Organisationen in Afrika und Asien tätig. Seit 2012 hält er sich regelmäßig für den Senior Experten Service SES (Bonn) in Turkmenistan auf, bildet junge Neurochirurgen aus und berät mittlerweile auch den Gesundheitsminister des Landes in strategischen Fragen.
Aktuell handelt es sich um den Neubau eines neurologischen Zen- trums mit 120 Betten sowie den Wunsch der Regierung, europäische Physiotherapie und Rehabilitation in Turkmenistan einzuführen. Ende Januar wird Richter zum sechsten Mal für einen Monat nach Ashgabat fliegen.
Turkmenistan war bis zum Ende der Sowjetunion eine ihrer autonomen Republiken und ist seit 1991 unabhängig. Es verfügt über reiche Vorkommen an Erdöl und vor allem an Erdgas. Es hat eine gemeinsame Grenze mit Iran, Afghanistan, Usbekistan und Kasachstan. Seit der Unabhängigkeit besteht eine enge Kooperation verschiedener medizinischer Fachgebiete und Kliniken mit deutschen Partnern. (zg)