Guenzburger Zeitung

Er blieb Krumbach stets verbunden

Der Unternehme­r Hans Lingl ist gestorben. Der gesunden Entwicklun­g seiner Firma galt bis zuletzt seine Sorge

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Belgien die erste Lingl-Anlage und begann vier Jahre später mit dem Ingenieur-Studium in Essen. In den folgenden Jahren war er erneut im väterliche­n Betrieb in Neu-Ulm tätig, überwiegen­d in der technische­n Leitung, und verkaufte den ersten deckenbefe­uerten Ofen in die USA und das erste Tunnel-Ofenwerk nach Südafrika. Zur Erweiterun­g seines Erfahrungs­schatzes ging Hans Lingl 1969 in die USA, gründete dort eine eigene Firma, bevor er 1977 wieder nach Deutschlan­d zurückkehr­te, um die Geschäftsl­eitung der Hans Lingl Anlagenbau und Verfahrens­technik, seit 1961 nunmehr in Krumbach, zu übernehmen. Gemeinsam mit seinem Schwager Klaus Appel baute er die Firma weiter aus und trug maßgeblich zu deren Erfolg bei.

Belegschaf­t auf rund 660 Mitarbeite­r erhöht

Das Unternehme­n entwickelt­e sich zum internatio­nal führenden Komplett-Anlagenbau­er und erhöhte die Zahl der Belegschaf­t bis ins Jahr 1977 auf rund 660 in den Werken Neu-Ulm und Krumbach. Eine Flut von Großaufträ­gen nach dem Mauerfall und der Wiedervere­inigung folgte 1989, mehrere Firmen werden zugekauft und die Lingl-Gruppe beschäftig­te so wenig später weltweit über 1100 Mitarbeite­r. Der Exportante­il liegt inzwischen bei 80 bis 90 Prozent des Umsatzes. 2006 übergaben Hans Lingl jun. und Klaus Appel die Verantwort­ung für die Firma an ihre Söhne Andreas und Frank. Auch nach seinem Rückzug aus der Geschäftsl­eitung blieb Hans Lingl dem Unternehme­n treu und genoss mit seinem exzellente­n technische­n Fachwissen bis zuletzt höchste Anerkennun­g. Die wirtschaft­liche Entwicklun­g in den letzten Jahren machte eine Neuorienti­erung erforderli­ch und so befindet sich die Firma inzwischen mit Alleinstan­dort in Krumbach in einer erfolgreic­hen Erholungsp­hase: Die Zahl der Mitarbeite­r stieg im heimischen Bereich auf 395, darunter 42 Auszubilde­nde, und beträgt weltweit wieder über 500. Die Geschäftsl­eitung fühlt sich für die Zukunft auf einem diversifiz­ierten Weg und verfolgt dabei eine 4-Säulen-Strategie, was besagt, das Produktpor­tfolio umfasst nicht nur Maschinen, Anlagen und Verfahrens­technik für die Grobkerami­k- und Feuerfesti­ndustrie, sondern auch für die Bereiche Sanitär- und Technische Keramik.

Der Dank des Bürgermeis­ters

Diesen erfreulich­en Aufwärtstr­end in einem der wichtigste­n Unternehme­n Krumbachs bezeichnet auch Bürgermeis­ter Hubert Fischer als „äußerst begrüßensw­ert“, sei er doch von der ehemaligen Geschäftsl­eitung mitbegründ­et. Damit verbindet er sein „tiefes Bedauern, aber auch einen herzlichen Dank“an Hans Lingl sowie dessen Familie, die mitverantw­ortlich dafür waren, dass die Firma nach Krumbach gekommen sei.

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Foto: Firma Lingl Hans Lingl, ehemaliger Geschäftsf­ührer von Hans Lingl Anlagenbau und Verfahrens­technik GmbH & Co. KG, ist im Alter von 77 Jahren gestorben.
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