Wünsche bleiben offen
Bürgerversammlung Kötzer Gemeinderat berät über drei schriftliche Anträge. Immer dreht es sich um das leidige Thema Verkehr
Kötz In der Adventszeit darf man Wunschzettel schreiben. Ob die Wünsche in Erfüllung gehen, zeigt sich dann meistens an Weihnachten. Auch Kötzer Bürger haben Wünsche geäußert und sie bei der Bürgerversammlung Anfang Dezember als Anträge vorgelegt. In Erfüllung gehen wird kaum etwas, wie sich in der Sitzung des Kötzer Gemeinderats am Dienstag zeigte.
Weniger Lärm durch den Schwerlastverkehr in der Kleinkötzer Bahnhofstraße und in der Großkötzer Ortsdurchfahrt hätte ein Anlieger von einer Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahrzeuge über zwölf Tonnen zwischen 22 und 6 Uhr erhofft. „Das sind Forderungen, die können wir nicht erfüllen“, sagte der Kötzer Bürgermeister Ernst Walter dazu. Eine Temporeduzierung bringe eher noch mehr Lärm. Der Verkehr in der Kleinkötzer Bahnhofstraße werde überwacht, „aber natürlich nicht täglich“.
Einen stattlichen Fragen- und Wunschkatalog hatten zwei Bürger aus der Waldsiedlung und der Muna vorgelegt, die vom für 2016 und 2017 geplanten Ausbau der B16 alt Einschränkungen für Bewohner und Gewerbetreibende befürchten und gleichzeitig Verbesserungen beim Lärmschutz und bei der Sicherheit für Fußgänger erhoffen.
„Es kann jeder Anwohner immer zu seinem Grundstück hin“, versicherte Walter nach Rücksprache mit dem Staatlichen Bauamt, das überwiegend mit einer einseitigen Sperrung der B 16 auskommen und den Verkehr weiträumig umleiten will. Für einige Tage werde man auch eine Vollsperrung der B 16 in Kauf nehmen müssen. Lärmschutz sei nicht vorgesehen, weil es sich um einen bestandsorientierten Ausbau handle. Das Staatliche Bauamt habe aber angekündigt, einen lärmarmen Straßenbelag einzubauen.
Eine Linksabbiegespur in Richtung Günzburg zur Siedlerstraße habe er nicht zugesagt, sondern lediglich deren Prüfung, sagte Walter im Gemeinderat. Sowohl die Linksabbiegespur als auch eine Fußgängerinsel würden aber Platz brauchen, sodass der Verkehr noch näher an die Bebauung rücken würde, was von den Anwohnern wohl nicht gewünscht sei. Tempo 30 sei auf Bundesstraßen nur in Ausnahmefällen möglich, beispielsweise bei Kindergärten oder Altenheimen.
Um Gefahren für Fußgänger in der Ebersbacher Straße in Kleinkötz ging es beim Antrag eines Kleinkötzers. Weil dort zu schnell gefahren und der Gehweg mit abgesenktem Bordstein von Autofahrern als Ausweichmöglichkeit genutzt werde, seien Fußgänger dort extrem gefährdet. Abhilfe schaffen könnten nach Einschätzung des Antragstellers eine Tempo-30-Zone, Schwellen auf der Fahrbahn und Hinweisschilder an der Kreuzung von Ebersbacher Straße und Kühlene und von Ebersbacher Straße und Eggentalstraße.
Auf den Rat der Polizei hin habe man dort vor einigen Jahren Schilder abgebaut, sagte Walter, zurückrudern wolle man jetzt nicht. Anträge für Tempo 30 habe man auch aus anderen Bereichen des Gemeindegebiets mehrfach gehabt und bisher immer abgelehnt. Messungen hätten ergeben, dass in den betreffenden Straßen ohnehin kaum schneller gefahren werde. Was die Ebersbacher Straße betrifft, so will die Gemeinde erst Messungen mit dem neuen Tempomessgerät abwarten.