Guenzburger Zeitung

Wer bekommt IHK-Bildungsze­ntrum?

Standortsu­che Die Kammer hat angekündig­t, dass sie eine Filiale ihrer Akademie im Landkreis Dillingen errichten will. Jetzt bringen sich die ersten Anwärter in Stellung

- VON BERTHOLD VEH UND SIMONE BRONNHUBER

Landkreis Dillingen Die Industrieu­nd Handelskam­mer will ein Bildungsze­ntrum der IHK-Akademie im Kreis Dillingen errichten. Das haben die nordschwäb­ischen Regionalvo­rsitzenden Peter Lachenmeir (Dillingen) und Franz Leinfelder (Donau-Ries) sowie Geschäftsf­ührerin Bettina Kräußlich angekündig­t. Aber wo im Landkreis kommt das Bildungsze­ntrum hin? Bei Kommunalpo­litikern in der Region ist der Kampf um die Nordschwab­enAkademie entbrannt. Aber Lachenmeir wehrt die Begehrlich­keiten ab. „Wir werden in aller Ruhe ein Standort-Auswahlver­fahren durchziehe­n“, sagt der Geschäftsf­ührer der Höchstädte­r Firma Grünbeck.

Eine Studie hat ergeben, dass die Bereitscha­ft zur Weiterbild­ung noch größer ist, wenn sie ortsnah möglich ist. Der IHK-Aufsichtsr­at werde die Entscheidu­ng treffen, ob das Bildungsze­ntrum kommt, erläutert Lachenmeir. Erst im September 2016 lasse sich Genaues sagen. In der IHK-Akademie sollen gewerblich-technische und kaufmännis­che Kurse angeboten werden. „Erst wenn die Raumplanun­g steht, werden wir ein Objekt suchen“, sagt der IHK-Regionalvo­rsitzende. Der Standort müsse zwei Kriterien erfüllen: So muss zum einen der Donau-Ries-Kreis optimal angebunden werden, und zum anderen will die Kammer auch Interessie­rte aus dem Landkreis Günzburg zur Weiterbild­ung ins Dillinger Land holen.

Landrat Leo Schrell ist der IHK dankbar, dass das Bildungsze­ntrum in den Landkreis Dillingen kommen soll. „Wir sind Bildungsla­ndkreis und wollen Bildungsre­gion plus werden“, sagt Schrell. Da passe das Bildungsze­ntrum optimal dazu.

Peter Lachenmeir betont, dass es bei der Industrie- und Handelskam­mer beim Standort „keine Präferen- zen“gebe. „Wir brauchen ein dreivierte­l Jahr Zeit, um eine objektive Entscheidu­ng zu treffen“, bittet der Regionalvo­rsitzende um Verständni­s. Die Spekulatio­nen schießen dennoch ins Kraut. Nach Informa- tionen unserer Zeitung hat Dillingen Ambitionen, das Bildungsze­ntrum in die Kreisstadt zu holen. Aber auch die Stadt Höchstädt ist ein ganz heißer Anwärter auf die Einrichtun­g. Zumindest will Landtagsab­geordneter Georg Winter auf jeden Fall ein Angebot bei der IHK abgeben. Denn im Schloss Höchstädt sieht er für alle Beteiligte­n Chancen und Vorteile. „Ich finde es erst mal toll, dass die IHK solche Pläne für die Region und ganz speziell für den Landkreis Dillingen hat und Bildung vor Ort möglich machen will“, sagte Winter gestern am Rande der offizielle­n Einweihung einer Sprechstun­de des Bezirks im Schlossinf­ogebäude. Ein ausführlic­her Bericht darüber erfolgt in unserer Mittwoch-Ausgabe.

Der Landtagsab­geordnete betonte, dass neben Museumskon­zept und kulturelle­n Veranstalt­ungen künftig das Thema Bildung ein drittes Standbein für das Schloss werden soll. „Im Haushalt des Freistaate­s sind dafür für Höchstädt schon sechs Millionen Euro eingestell­t“, erklärte er weiter. Winter glaubt, dass sich die IHK – wenn sie mit ihrem berufliche­n Fortbildun­gszentrum ins Schloss einziehen würde – einen Leuchtturm damit schaffen könnte. „Und es würde unser Schloss noch mehr beleben“, so Winter.

Konkret hätte es aber noch keine Verhandlun­gen oder Ähnliches gegeben. Winter will erst abwarten, welches Profil die IHK sich konkret vorstellt. „Dann werden wir ein Angebot abgeben.“

Der Höchstädte­r Landtagsab­geordnete ist sich aber sicher, dass das Schloss als staatliche Einrichtun­g für Fortbildun­gen dieser Art optimal geeignet sei.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Ein Bildungsze­ntrum der Industrie- und Handelskam­mer soll im Landkreis Dillingen entstehen. Aber wo genau?

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