Wann, wenn nicht nachts?
Zu „Tornados können nur tagsüber fliegen“(Seite 1) vom 20. Januar: Die Bundeswehr kann ihre Tornados im Einsatz gegen die Terrormiliz in Syrien nur tagsüber einsetzen. Sie zitieren in diesem Zusammenhang die Aussagen eines Sprechers des Verteidigungsministeriums, wonach es sich um ein „kleines technisches Problem handele und überhaupt kein Bedarf bestehe, nachts über Syrien zu fliegen“.
Zu dieser Aussage reibt man sich verwundert die Augen. Die Terrormiliz wird ihre Operationen wohl kaum bei vollem Tageslicht auf dem Präsentierteller durchführen. Vielmehr wird sie im Schutz der Dunkelheit agieren, um ihre Truppen zu verlagern, Verstecke zu beziehen und ihre Logistik zu organisieren. Das gilt besonders für einen Einsatzraum, bei dem außerhalb der Siedlungen die natürliche Deckung durch Wälder fast vollkommen fehlt.
Genau dann, wenn man also dringend aufklären müsste und die besten Chancen hätte, Ergebnisse zu bekommen, können die Tornados nicht fliegen. Damit entlarvt sich die Aussage des Sprechers des Ministeriums als Schutzbehauptung und wenig fachlich fundiert. Die Tatsache der Deckung und Operation in der Dunkelheit lernt jeder Infanterist bereits in den ersten Wochen der Grundausbildung. Das ist somit jedem Soldaten bekannt. Warum nicht auch der Spitze des zuständigen Fachministeriums? Alexander Freitag, Untermeitingen