Lagarde kandidiert wieder
Die Eiserne Lady des IWF tritt nochmals an
Brüssel Auf der Liste der mächtigsten Frauen der Welt, die das USMagazin Forbes jährlich erstellt, steht sie auf Platz sechs. Immerhin führt Christine Madeleine Odette Lagarde, 60 Jahre alt, Rechtsanwältin und ehemalige französische Finanzministerin unter Präsident Nicolas Sarkozy, seit 2011 die wichtigste Finanzorganisation der Welt: den Internationalen Währungsfonds (IWF). Das würde sie gerne auch weiter tun. Sechs Monate vor Ablauf ihres Mandates gab sie nun am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos bekannt: Ja, ich bin Kandidatin für eine zweite Amtszeit.
Der Unterstützung ihrer französischen Heimat, aber auch Deutschlands, Großbritanniens, Chinas und Südkoreas kann sie sich bereits sicher sein. Aber das wird nicht reichen. Die als harte Verhandlerin geschätzte wie gefürchtete Mutter zweier erwachsener Söhne ist nicht unumstritten, schließlich misslang ihr in den vergangenen Jahren, was sie sich selbst als Ziel gesetzt hatte: Sie wollte den Einfluss der Schwellenländer stärken. Davon ist bislang nichts zu sehen.
Viel zu sehr forderte die Sanierung Griechenlands die Aufmerksamkeit und ständige Präsenz der früheren französischen Meisterin im Synchronschwimmen, der der ehemalige US-Finanzminister Timothy Geithner einmal einen blitzschnellen Verstand und echte Wärme bescheinigte.