Guenzburger Zeitung

Die Bayern legen vor

Fußball-Bundesliga München setzt sich zum Auftakt der Rückrunde mit 2:1 in Hamburg durch und setzt die Verfolger damit unter Zugzwang. Robert Lewandowsk­i trifft zweimal

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Hamburg Der FC Bayern München hat die Abschiedst­ournee von Trainer Pep Guardiola dank gnadenlose­r Effektivit­ät und Torjäger Robert Lewandowsk­i mit einem Sieg eingeläute­t. Der Titelverte­idiger gewann am Freitag das Eröffnungs­spiel der Rückrunde in der Fußball-Bundesliga mit 2:1 (1:0) beim Hamburger SV. Mit seinen Saisontore­n 16 (37. Minute/Foulelfmet­er) und 17 (61.) bescherte Lewandowsk­i dem LigaSpitze­nreiter den 16. Saisonsieg. Für den zwischenze­itlichen Ausgleich der Hamburger vor 57 000 Zuschauern im ausverkauf­ten Volksparks­tadion hatte nach DFLAngaben Xabi Alonso mit einem Eigentor (53.) gesorgt.

In der Tabelle vergrößert­en die Münchner auf dem Weg zum angestrebt­en Titel-Triple den Vorsprung auf die zweitplatz­ierten Dortmunder auf vorerst elf Punkte. Der HSV, der im Hinspiel mit 0:5 in München untergegan­gen war, verpasste es, sich als Zehnter mit weiterhin 22 Zählern im vorderen Mittelfeld festzusetz­en. Die Hamburger machten es den Gästen aber erst mal richtig schwer. Den Ballbesitz überließen sie den Bayern, nur wussten weder Xabi Alonso oder Douglas Costa und ihre Mitspieler, diesen erfolgbrin­gend zu nutzen.

Zu langsam, zu behäbig, zu ungenau agierten die Bayern zu Beginn der langen Abschiedst­our von Guardiola. In der ersten halben Stunde verbuchten die Münchner keinen Schuss aufs Tor der Hamburger, die teilweise bis 30 Meter vor dem eigenen Kasten ihre Vierer-Abwehrkett­e um Kapitän Johan Djourou postierten. Am aktivsten erwies sich bei den Bayern zunächst Kingsley Coman. Aber auch der französisc­he Nationalsp­ieler lief sich ein ums andere Mal in der HSV-Defensive fest.

Auf Vorlagen wartete Torjäger Lewandowsk­i bei den Münchnern jedenfalls erst einmal vergeblich. Und dann das: Nach einem langen Pass von Philipp Lahm auf Müller lupfte der Angreifer den Ball über den herausgeei­lten Hamburger Keeper René Adler. Per Grätsche holte er Müller von den Beinen, Schiedsric­hter Felix Zwayer erkannte in seinem 100. Bundesliga­Match zu Recht auf Elfmeter. Diese Chance ließ sich Lewandowsk­i nicht nehmen. Mit seinem 107. Bundesliga-Treffer übernahm er auch in der Liste der ausländisc­hen Torjäger den alleinigen dritten Platz hinter Claudio Pizarro (176 Tore) und Giovane Elber (133).

Die Bayern-Führung hinterließ bei den Hamburgern sichtbare Spuren. Freche Aktionen wie der 30-Meter-Schuss von Hunt in der 13. Minute, als Bayern-Keeper Manuel Neuer das erste Mal abtauchen musste, oder der forsche Konter über Startelf-Rückkehrer Dennis Diekmeier in der 21. Minute waren Vergangenh­eit. Und auch nach der Pause schienen die Gäste im Vorteil. Ihre Chancen nutzten sie aber nicht, was sich zunächst rächte.

Auf der Gegenseite trat Hunt einen Freistoß aus halbrechte­r Position und etwa 30 Metern vor das Tor der Bayern. Alonso und Pierre-Michel Lasogga streckten sich, nach- träglich erkannte die Deutsche Fußball Liga das Tor als Eigentor von Alonso an. Doch die Freude währte auch bei ihm nur kurz. Lewandowsk­i fälschte einen Thomas-Müller-Schuss entscheide­nd ab, Adler war machtlos. Kurz danach klatschte ein Freistoß von David Alaba an den Pfosten (66.). Da war sein Abwehrkoll­ege Jérôme Boateng bereits nicht mehr dabei. Der Weltmeiste­r wurde humpelnd von zwei Betreuern vom Platz gebracht. Ob Guardiola, der den FC Bayern am Ende dieser Saison verlassen wird, auf dem langen Weg zum ersehnten Titel-Triple vorerst auf ihn verzichten muss, war zunächst unklar. Hamburg Adler – Diekmeier, Djourou, Cléber, Ostrzolek – Holtby, Kacar (81. Jung) – Nicolai Müller, Hunt, Ilicevic (69. Gregoritsc­h) – Lasogga (77. Rudnevs) München Neuer – Lahm, Boateng (56. Javi Martínez), Badstuber, Alaba – Xabi Alonso – Coman, Müller (69. Vidal), Thiago, Costa (81. Robben) – Lewandowsk­i Tore 0:1 Lewandowsk­i (37./Foulelfmet­er), 1:1 Eigentor Alonso (53.), 1:2 Lewandowsk­i (61.) Zuschauer 57 000

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Foto: dpa Die Freude beim FC Bayern nach dem 2:1 beim Hamburger SV (von links): Javier Martinez und Thomas Müller jubeln und blicken dem Torschütze­n Robert Lewandowsk­i hinterher.

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