Guenzburger Zeitung

Triumphale Rückkehr

Simon Schempp war krank, aber beim Sprint in Antholz ist er die Nummer eins

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Antholz Simon Schempp bleibt der Dominator von Antholz. In beeindruck­ender Manier feierte Deutschlan­ds Skijäger Nummer eins den Sieghattri­ck im Südtiroler BiathlonMe­kka und untermauer­te mit seinem Erfolg im Sprint seinen Status der absoluten Weltklasse. „Das habe ich heute nicht erwartet, das ist einfach sensatione­ll. Das war ein harter Fight“, sagte der 27-Jährige am Freitag nach dem vierten Saisonerfo­lg mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Dank seines neunten Weltcupsie­ges legte der Staffel-Weltmeiste­r den Grundstein für sein drittes Antholz-Double in Serie. In den vergangene­n beiden Jahren gewann Schempp als erster Biathlet sowohl den Sprint als auch die Verfolgung. Der Uhinger setzte sich mit fehlerfrei­em Schießen und der drittbeste­n Laufzeit bei perfekten Bedingunge­n vor dem Russen Maxim Zwetkow (0 Fehler/+ 5,8 Sekunden) und Tarjei Bö aus Norwegen (0/+ 10,8) durch. Das Teamergebn­is rundeten Arnd Peiffer (0/+ 24,3) als Neunter und Benedikt Doll (1/+ 33,6) auf Rang elf ab.

Antholz ist Schempps „Wohnzimmer“– wie früher Wimbledon für Boris Becker. „Ich kann nicht sagen, woran es wirklich liegt. Aber ich laufe hier einfach gerne“, sagte der Staffel-Weltmeiste­r, dem die Höhe von 1600 Metern im Gegensatz zu vielen anderen nichts auszumache­n scheint. „Der eine kommt mit der Höhe besser zurecht als der andere. Ich scheine weniger Probleme zu haben“, meinte Schempp, der im Ziel völlig ausgepumpt liegen blieb, zum Jubeln fehlte die Kraft. Auf dem Siegerpode­st nahm er aber bestens gelaunt die Ovationen der über 10 000 Fans entgegen. Angesichts seines erneuten Triumphes schmerzt es ihn umso mehr, dass er wegen der Nachwehen eines Infektes zu Jahresbegi­nn zwei Wochen pausieren musste und damit alle Chancen auf den erstmalige­n Gewinn des Gesamtwelt­cups einbüßte.

„Das ist extrem schade. Aber es hilft mir nichts, in der Vergangenh­eit zu grübeln. Ich muss nach vorne schauen. Rennen wie heute helfen einem da mehr drüber hinweg“, sagte er. In der Verfolgung will er noch einen draufsetze­n: „Aber das Rennen geht von Neuem los, die alten Ergebnisse nützen mir nichts.“

Mit Zuversicht geht auch Peiffer ins Verfolgerr­ennen. „Mit meiner Sprint-Leistung bin ich sehr zufrieden. Es wird auf jeden Fall eine enge Kiste.“Schempp und den Elftplatzi­erten Doll trennen nur 33 Sekunden. Auch die Frauen wollen nach ihrem durchwachs­enen Sprint-Ergebnis wieder angreifen. In der besten Ausgangspo­sition ist Miriam Gössner, die als Zehnte 40 Sekunden hinter der Russin Olga Podtschufa­rowa ins Rennen geht. „Es geht wieder bei null los. Es heißt Vollgas und angreifen“, sagte Gössner. Die zweimalige Saisonsieg­erin Franziska Hildebrand hat als 19. bereits über eine Minute Rückstand. (dpa)

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Foto: dpa Wegen eines grippalen Infekts lag Simon Schempp einige Tage im Bett. Jetzt ist der Biathlet wieder voll auf der Höhe, wie der Sieg in Antholz zeigt.

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