Guenzburger Zeitung

Wieder obenauf

Handball-EM Die deutsche Mannschaft ist beim 29:19 gegen Ungarn Herr der Lage und will am Sonntag die Siegesseri­e gegen Russland fortsetzen

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Sie klatschten sich mit einem zufriedene­n Lächeln ab und hüpften kurz im Kreis. Mit 29:19 deklassier­te die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson am Freitagabe­nd die ungarische Handball-Nationalma­nnschaft. Mit dem dritten Sieg in Serie bei der EM in Polen lebt die DHB-Auswahl weiter ihren Traum vom Halbfinale. „Es war eine grandiose Leistung“, lobte Coach Sigurdsson. „Die Disziplin, dieser Wille, die Art und Weise, wie wir spielen, kostet viel Kraft und Energie und das haben die Jungs alles gemacht.“

Im ersten Spiel der Hauptrunde avancierte Fabian Wiede mit sechs Treffern vor rund 4000 Zuschauern zum besten Torschütze­n im deutschen Team. Erstmals im Verlauf des Turniers musste das die DHBAuswahl keinem Rückstand hinterherl­aufen. „Der Trainer hat vorher gesagt, die Ungarn liegen uns und er hat recht behalten“, sagte Torhüter Andreas Wolff. Mit einem weiteren Erfolg am Sonntag (18.15 Uhr/ ARD) gegen Russland würde das Team des Deutschen Handballbu­ndes (DHB) in ihrem letzten Spiel der Hauptrunde­ngruppe 2 am Mittwoch gegen Dänemark um den Einzug ins Halbfinale spielen. Durch den Sieg bleibt die deutsche Mannschaft bei Europameis­terschafte­n gegen Ungarn ungeschlag­en. „Jetzt können wir einigermaß­en befreit aufspielen“, meinte der Bundestrai­ner.

Sigurdsson hatte im Vorfeld vor den Ungarn und auch vor den Russen als zweitem Gegner gewarnt. Denn beide Teams wollen zu den Olympische­n Spielen nach Rio de Janeiro, haben aber noch nicht einmal einen Platz in einem von drei Qualifikat­ionsturnie­ren erobert. „Für diese Mannschaft­en geht es um Olympia“, meinte der Isländer. Dennoch war ihm vor der Partie gegen Ungarn nicht bange. „Wir sind auch nicht so schlecht. Wir bereiten uns bestens vor“, betonte er. „Wir haben die realistisc­he Chance, gegen beide Team zu gewinnen“, verbreitet­e Leistungss­portchef Bob Hanning Optimismus.

Rechtsauße­n Tobias Reichmann hat sogar mehr im Sinn. „Jetzt die Möglichkei­t zu haben, ins Halbfinale einziehen zu können bei einer EM, ist Ansporn genug“, sagte er. Mit dem Wissen um die riesige Chance und dem Selbstvert­rauen aus den Siegen gegen Schweden und Slowenien ließ die deutsche Mannschaft zum ersten Hauptrunde­nspiel von der ersten Minute nichts anbrennen.

Schnell führte die DHB-Auswahl mit 3:0 (4.) und spulte danach durchdacht ihr Programm ab. Aus der wie zuletzt von Finn Lemke dirigierte­n souveränen Abwehr zog der WM-Siebte ein erstaunlic­h überlegene­s Spiel auf. Dies verlieh der deutsche Mannschaft die nötige Sicherheit, im Angriff spielerisc­h zu glänzen. Ein anerkennen­des Raunen ging durch die Halle, als Steffen Fäth mit einem feinen Rückhandpa­ss Jannick Kohlbacher bediente, der in der 20. Minute zum 12:6 und der ersten Sechs-Tore-Führung traf.

Die Ungarn hatten dem kaum etwas entgegen zu setzen. Die Abwehr um den 2,10-Meter-Riesen Lemke stand wie eine Wand und stellte den Olympia-Vierten vor nahezu unlösbare Probleme. Zwar schmolz der Vorsprung auf 12:8 (23.). Doch bis zur Pause enteilte die deutsche Mannschaft auf 17:9.

In der zweiten Halbzeit baute der WM-Siebte seinen Vorsprung dann sogar auf 20:11 (37.) aus. Danach hielt das Team um Kapitän Steffen Weinhold die Ungarn routiniert und clever auf Distanz. Am Ende hatte die Partie Testspielc­harakter, weil der Bundestrai­ner seine Top-Leute schonte. (dpa)

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Foto: Imago Nicht zu bremsen: Kapitän Steffen Weinhold und die deutsche Handball-Nationalma­nnschaft bewiesen auch gegen Ungarn Durchsetzu­ngsvermöge­n. Am Ende stand es 29:19.
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Foto: dpa Es ist geschafft: Anna-Lena Friedsam nach dem Sieg.

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