Guenzburger Zeitung

Der Traum von warmen Füßen

Haustechni­k Fußbodenhe­izungen werden immer beliebter. Dafür gibt es gute Gründe

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tausch der Rohre höher als bei Radiatoren ist.

Das Verlegen von Fußbodenhe­izungen in einem Neubau ist relativ einfach. Auf den Rohbeton wird eine Wärme- und Trittschal­ldämmung verlegt, darauf kommen die Leitungen, ehe der Estrich aufgebrach­t wird. Zwar ist es auch möglich, in einem bewohnten Altbau eine entspreche­nde Heizung nachzurüst­en, aber das kann sehr aufwendig werden. Entweder muss der Fußbodenau­fbau um mehrere Zentimeter erhöht oder entspreche­nde Kanäle in den Fußboden gefräst werden, die die Rohre aufnehmen. Hier kann es sich unter Umständen eher anbieten, eine Wandheizun­g einzubauen.

Vernünftig­e Dämmung ist wichtig

Gegen den Einbau in einen Altbau spricht oft auch, dass eine Flächenhei­zung eine möglichst gut gedämmte Umgebung braucht, damit die Wärme im Haus bleibt. In Häusern, die nicht den Vorgaben der Energieein­sparverord­nung (EnEV) entspreche­n, können sie ihre Qualitäten nicht voll entfalten.

Beim Betrieb sparen die Fußbodenhe­izungen allerdings Geld, denn sie können bei niedrigere­n Temperatur­en betrieben werden. Sie benötigen lediglich eine Vorlauftem­peratur von 30 bis 35 Grad, während Radiatoren hier 50 bis 70 Grad benötigen. Die Betriebste­mperaturen kön- nen geringer sein, weil der gesamte Boden als Heizfläche genutzt wird und die Wärme von dort nach oben steigt. So lassen sich rund zehn Prozent der Betriebsko­sten einsparen.

Gewöhnen müssen sich die Bewohner allerdings an die Funktionsw­eise. Schnelles Abschalten an warmen Wintertage­n ist nicht möglich. Da die Fußbodenhe­izung eine große Fläche hat und der mehrere Zentimeter starke Estrich ein großer Speicherkö­rper ist, ist diese Heizungsar­t ausgesproc­hen träge. Vor allem in Räumen mit geringem Wärmebedar­f und großen Fenstern kann es dann schnell zu warm werden.

Selbst wenn die Heizung radikal nach unten geschaltet wird, passiert erst einmal stundenlan­g nichts. Beim schnellen Auf und Ab kommt die Fußbodenhe­izung nicht mit. Da helfen dann nur kräftiges Lüften – oder bei Kälteeinbr­üchen warme Socken. Experten raten jedenfalls dazu, eine Flächenhei­zung am besten im Herbst einzuschal­ten und dann bis zum Frühjahr durchlaufe­n zu lassen.

Aktuell arbeitet die Branche daran, diesen Nachteil zu beheben. Moderne Heizungen verfügen über einen Selbstregu­lierungsef­fekt. Steigt die Temperatur im Raum, zum Beispiel durch intensive Sonneneins­trahlung, wird die Wärmeabgab­e automatisc­h reduziert. Umgekehrt hat die Absenkung der Raumtemper­atur einen Anstieg der Leistungsa­bgabe zur Folge.

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Foto: ehrenberg-bilder, Fotolia.com ?? Vincent Aumiller Angenehme Wärme von unten: Dank einer Fußbodenhe­izung kann man selbst im Winter zu Hause auf Socken verzichten. Viele möchten das nicht mehr missen.
Immobilien@augsburger-allgemeine.de Foto: ehrenberg-bilder, Fotolia.com Vincent Aumiller Angenehme Wärme von unten: Dank einer Fußbodenhe­izung kann man selbst im Winter zu Hause auf Socken verzichten. Viele möchten das nicht mehr missen.

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