Das ist Kitzbühel
Lage Die heute mehr als 8000 Einwohner zählende Stadt Kitzbühel liegt im Nordosten des österreichischen Bundeslandes Tirol am Fuße des Hahnenkamms (1712 m)und des Kitzbühler Horns (1996 m) in den Kitzbüheler Alpen.
Anschluss Dass es schon Ende des 19. Jahrhunderts wirtschaftlich aufwärts ging, verdankt Kitzbühel dem Kaiser Franz Joseph. In seiner Regierungszeit wurde 1875 die SalzburgTiroler-Bahn fertiggestellt. Sie führt von Salzburg über Bischofshofen im
gelt. „Och, der ist ja mini“, raunt eine Pelzträgerin enttäuscht.
Und dann ist sie da. Gwyneth Paltrow. Hollywood-Star. Oscar-Preisträgerin. Schönste Frau der Welt. Auf die brüllende Fotografenhorde in dem Tiroler Bergdorf hat sie keinen Bock. 20 Sekunden benötigt sie für den roten Teppich. Unterbricht ihren Sprint nur zweimal kurz.
Zieht die Mundwinkel gelangweilt nach oben. Den Blick ins Unendliche gerichtet. Im Hintergrund prangt jeweils (rein zufällig) das Logo des Autobauers. Dann ist es vorbei. Drinnen bleiben die Promis unter sich. Die Fotografen schicken ihre Bilder in die Redaktionen und eilen weiter.
Nächste Station: der Stanglwirt
im benachbarten Going. 15 Minuten Autofahrt. Der Pulk rollt los. Das Thermometer ist inzwischen auf minus 12 Grad gefallen. Der Abend rast. 22 Uhr ist durch. Im Stanglwirt steigt die Weißwurstparty. Auch sie: legendär, klar. 2000 Gäste feiern, die meisten in Dirndl und Lederhose. Der Abend ist ausverkauft, wie jedes Jahr. Die billigste Karte kostet 135 Euro. Arnold Schwarzenegger nächtigt mit Freundin Heather beim Stanglwirt und gehört bei der Weißwurstparty zum Inventar. Mit einer 16-köpfigen Entourage, der Großteil davon ist für die Sicherheit zuständig. Am Mittag reiste er per Helikopter an. Am Abend bleibt er mit Kumpel Niki Lauda im exklusiven und abgesperrten Dia- bringt ihr Mann den Stanglwirt zum Kochen und spielt tatsächlich all seine unvergessenen Hits. Ballermann trifft Oktoberfest. Wer das nüchtern ertragen will, dem sei dringend davon abgeraten.
Etwas leichter fällt das im gigantischen VIP-Zelt direkt am Zielbereich. Dort regelt sich die Zusammensetzung des Publikums über den Preis. 3700 Euro kostet ein Ticket für das komplette Wochenende. Allein der Gala-Abend am Samstag schlägt mit 1000 Euro zu Buche. Für so viel Geld ist das Beste gerade gut genug. 700 Hummer landen in den drei Tagen im kochenden Wasser, 500 Kilo Uruguay-Beef werden gebraten, 600 Kilo Fisch und drei Tonnen Obst und Gemüse vertilgt. Bei solch edlen Speisen lassen die Gäste in feiner Abendgarderobe am Samstagabend das spektakuläre Abfahrtsrennen vom Nachmittag noch einmal Revue passieren. Hier tragen auch die Fotografen Anzug. Kein Gebrüll, keine Ellbogen. Fast ein bisschen langweilig.
Beschaulich auch Rosis Schnitzelparty hoch über den Dächern von Kitzbühel. Die letzte Station am Samstagabend. Ausklang. Gleich der Weißwurstparty tags zuvor hat sich die Hausherrin den Zusatz „legendär“verpasst. Das verkauft sich am Wochenende des Hahnenkammrennens besonders gut. Wirtin Rosi Schipflinger verlangt 180 Euro pro Eintrittskarte. Dafür gibt’s Kalbsschnitzel mit Kartoffelsalat und Preiselbeersoße. Claudia Effenberg sorgt für einen Hauch von Prominenz und hüpft gazellengleich über die Tanzfläche. Dann greift die Rosi selbst zum Mikrofon. Begleitet von einer Gitarre singt sie alte Volkslieder. Die schnitzelsatten Gäste lauschen ergriffen. Zugegeben: die Gesangseinlage ist tatsächlich legendär. Der Abend endet mit kalten Zehen im Schneegestöber. Ein Shuttle-Service soll die Gäste zurück nach Kitzbühel bringen. Das dauert. Von unten wummert Musik den Hang herauf. Scheinwerferkegel durchschneiden die Nacht. Das Ende ist nahe. Endlich.