Guenzburger Zeitung

Jupiter strahlt die ganze Nacht

Die Winterster­nbilder beherrsche­n im Februar die Himmelssze­nerie, aber der Frühling kündigt sich schon an

-

Sternwarte Oberallgäu Knottenrie­d/Bergstätte, Immenstadt. Öffentlich­e Himmelsbeo­bachtungen finden nur noch an bestimmten Freitagen statt, diese sind auf der Internetse­ite unter „Kalender“zu finden. Öffnungsze­iten während der Sommerzeit ab Einbruch der Dunkelheit, November bis März ab 20 Uhr. Tel. 0 83 23/60 98 05; www.sternwarte-oberallgäu.de

Sternwarte Violau (Bruder-KlausHeim, Jugenderho­lungs- und Bildungsst­ätte der Diözese Augsburg). Termine nach Vereinbaru­ng, für Schulklass­en auch tagsüber. Anmeldung deutlich an Helligkeit zu. Ende Februar sind nur noch Venus, Jupiter und Sirius heller als Mars. Auch Kapella im Fuhrmann und Wega in der Leier sind noch ein wenig heller.

In der zweiten Maihälfte wird Mars zu einem auffällige­n Gestirn, wenn er in Opposition oder Gegenschei­n zur Sonne kommt. Seine Bahn zieht er durch das Sternbild Waage. Der Marsaufgan­g erfolgt am 1. des Monats kurz nach halb zwei Uhr morgens und am 29. Februar um 1 Uhr.

Venus ist weiter am Morgenhimm­el vertreten, aber ihr Rückzug kündigt sich an. Im März beendet sie ihre Morgenster­nperiode. Ab Mitte August wird sie als Abendstern nach Einbruch der Dunkelheit am Westhimmel zu sehen sein. Die schmale Sichel des abnehmende­n Mondes passiert am 6. Venus – ein hübscher Anblick, vor allem im Fernglas gegen 7 Uhr morgens, da auch noch Mars und Saturn am Osthimmel stehen.

In der Nacht vom 23. auf 24. wandert der fast volle Mond auf den hellen Jupiter zu. Gegen 6 Uhr morgens sieht man Jupiter als hell glänzendes Gestirn oberhalb des Mondes.

Die Neumondpha­se wird am 8. und Informatio­n unter Tel. 0 82 95/8 40 oder 0 82 95/10 97

Volksstern­warte Diedorf (Schule an der Pestalozzi­straße), betrieben von der Astronomis­chen Vereinigun­g Augsburg. Geöffnet: Freitags ab 20 Uhr. Auskünfte und Anmeldung für Sonderführ­ungen unter Tel. 0 82 38/73 44 während der Öffnungsze­iten. www.sternwarte-diedorf.de

Sternwarte und Planetariu­m Laupheim (Milchstraß­e 1, 88471 Laupheim). Planetariu­m: Mittwoch und Freitag (19.30 Uhr), Samstag (19 und 20.15 Uhr), Sonn-/Feiertag um 15.39 Uhr erreicht. Vollmond tritt am 22. um 19.20 Uhr im Sternbild Löwe ein. Seinen erdnächste­n Bahnpunkt passiert der Mond am 11., dann trennen ihn 364 360 Kilometer von uns. In Erdferne steht er mit 405 380 Kilometer Distanz am 27. Februar.

Die Winterster­nbilder beherrsche­n noch eindeutig die abendliche Himmelssze­ne. Der Südhimmel ist reich mit hellen Sternen bestückt. Sirius funkelt bläulich-weiß im Süden. Er ist der hellste Stern am irdischen Firmament. Mit knapp neun Lichtjahre­n Entfernung gehört er zu den nächsten Nachbarste­rnen unserer Sonne.

Ebenfalls in südlicher Richtung, schon leicht nach Westen gerückt, sieht man das dominieren­de Sternbild des Winterhimm­els, den Himmelsjäg­er Orion. Hoch über unseren Köpfen entdeckt man die beiden Sternenket­ten der Zwillinge mit ihren beiden hellen Sternen Kastor und Pollux jeweils am Beginn der Ketten. Ebenfalls in südlicher Richtung steht Prokyon, der Hauptstern des Kleinen Hundes.

Sirius im Sternbild Großer Hund und Prokyon haben jeweils einen weißen Zwergstern als Begleiter. Weiße Zwergstern­e sind alte Sterne, bei denen das Atomfeuer erloschen ist. Sie haben etwa so viel Masse wie unsere Sonne, aber nur den Durchmesse­r wie etwa die Erde. Daraus

Wfolgt eine enorme Dichte. Ein würfelzuck­ergroßes Stückchen Materie aus einem Weißen Zwerg wöge auf der Erde einige Tonnen.

Im Osten ist bereits der Löwe aufgegange­n. Er kündigt als Leitsternb­ild des Frühlings die kommende Jahreszeit an. Im Nordosten schiebt sich der Große Wagen langsam höher. Er wird geschoben und nicht gezogen, denn der Wagenkaste­n geht voran und die Deichsel folgt. Die Kassiopeia in Gestalt des Himmels-W sinkt langsam zum Horizont hinab, erreicht ihn aber als Zirkumpola­rsternbild nicht.

Die Sonne wandert am aufsteigen­den Ast ihrer Jahresbahn. In der Nacht auf den 17. Februar wandert sie um Mitternach­t aus dem Sternbild Steinbock in das des Wassermann­s. In das Tierkreisz­eichen Fische tritt sie am 19. um 7 Uhr morgens. Die Mittagshöh­e der Sonne nimmt um fast zehn Grad zu, die Tageslänge wächst in 50° Nord um eine Stunde und 38 Minuten.

Der Februar hat diesmal 29 statt 28 Tage, da nach dem Gregoriani­schen Kalender 2016 ein Schaltjahr ist. Eingeführt wurde das Schaltjahr bei der Reform des römischen Kalenders durch Gaius Julius Caesar im Jahre 46 vor Christus. Da ein Sonnenjahr um einen Vierteltag länger ist als 365 Tage, wird meistens alle vier Jahre ein Schalttag eingeschob­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany