Guenzburger Zeitung

Nah dran am Sieger

Fritz Dopfer führte beim Slalom in Kitzbühel. Doch dann kam der große Auftritt des Henrik Kristoffer­sen

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Kurze Zeit hielt es gestern der ein oder andere für möglich, dass dieser Henrik Kristoffer­sen zu schlagen ist. Im ersten Durchgang des Slaloms von Kitzbühel kam der junge Norweger überhaupt nicht mit dem Kurs zurecht. Mühsam holperte und hakelte er sich auf dem eisigen Untergrund ins Ziel – Platz 12. Ganz anders der Deutsche Fritz Dopfer. Elegant eilte er durch die Stangen – Platz 1.

Da die Regeln im Slalom aber einen zweiten Lauf vorsehen, blieb es nicht dabei. Ganz im Gegenteil: Kristoffer­sen bekam Gelegenhei­t zu demonstrie­ren, warum er in dieser Saison das Maß der Dinge ist. Mit einer traumhafte­n Fahrt katapultie­rt er sich noch nach ganz vorne. Dopfer dagegen fiel auf Platz drei hinter den Norweger und Marcel Hirscher (Österreich) zurück.

Im Ziel musste Dopfer erst einmal die Eindrücke verarbeite­n. Als Schnellste­r des ersten Durchgangs hatte er als Letzter vor einer beeindruck­enden Kulisse den Ganslernha­ng hinunter fahren dürfen. Schnell schmolz allerdings sein Vorsprung dahin. Im Ziel leuchtete dann die rot unterlegte „3“auf. Das ist einerseits enttäusche­nd, denn noch immer fehlt Dopfer ein Weltcupsie­g. Selten war er näher dran als gestern. Schon seit Jahren fährt der 28-Jährige konstant auf höchstem Niveau. Den letzten, entscheide­nden Schritt nach ganz oben hat er aber noch nicht gemacht. Der Frust darüber, so er denn da war, dürfte jedoch schnell verflogen gewesen sein. Zu dominant sind in dieser Saison Kristoffer­sen und Hirscher. Der Norweger hat inklusive Kitzbühel fünf der bisher sechs Slalom-Rennen des Winters gewonnen. Nur in Santa Caterina musste er Hirscher den Vortritt lassen, der darüber hinaus viermal Zweiter wurde.

„Dritter hinter den beiden Besten zu werden, das ist schon ziemlich gut. Ich bin überglückl­ich“, sagte Dopfer im Zielbereic­h und schickte gleich noch eine Kampfansag­e an Hirscher und Kristoffer­sen hinterher: „Jetzt sind die beiden in Reichweite.“

Ob das stimmt, wird sich am morgigen Dienstag zeigen. Dann steht in Schladming der Nachtslalo­m an. Dort dürfte dann aber auch Dopfers Teamkolleg­e Felix Neureuther wieder zu den ernsthafte­n Konkurrent­en zählen. In Kitzbühel (Platz sieben) waren ihm noch deutlich die Folgen einer Erkältung anzumerken. „Ich bin einfach noch nicht bei 100 Prozent. Am Ende hatte ich ziemlich schwere Beine.“

Einen starken Auftritt zeigte dagegen Stefan Luitz aus Bolsterlan­g im Allgäu. Er ging mit der Nummer 69 ins Rennen und fuhr bis auf Platz 16 vor.

Der zweite Allgäuer, Dominik Stehle aus Obermaisel­stein, verpasste als 22. nur knapp die Punkteräng­e. Andreas Kornes

 ?? Foto: Erich Spieß, dpa ?? Hendrik Kristoffer­sen (links) fuhr von Platz zwölf aus zum Sieg. Fritz Dopfer (rechts) freute sich am Ende über Rang drei.
Foto: Erich Spieß, dpa Hendrik Kristoffer­sen (links) fuhr von Platz zwölf aus zum Sieg. Fritz Dopfer (rechts) freute sich am Ende über Rang drei.

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