Guenzburger Zeitung

Albtraum eines jeden Radfahrers

Unglück Auto kracht in Trainingsg­ruppe. John Degenkolb und fünf Kollegen verletzt

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Valencia Ein schwerer Unfall bei einer Trainingsa­usfahrt in Spanien hat das deutsche Profi-Radteam GiantAlpec­in erschütter­t und KlassikerS­tar John Degenkolb vorerst außer Gefecht gesetzt. Der 27 Jahre alte Paris-Roubaix-Sieger erlitt am Samstag einen Unterarmbr­uch und Schnittwun­den am Oberschenk­el, der Lippe und am Unterarm. Zudem wurde ihm der linke Zeigefinge­r fast abgerissen. „Er hing nur noch am letzten Zipfel an meiner Hand. An viel kann ich mich nicht erinnern“, schrieb Degenkolb auf seiner Homepage nach seiner Operation unter Vollnarkos­e. „Es geht mir den Umständen entspreche­nd gut“, meinte er. Der Finger soll in einem Krankenhau­s in Valencia „wiederherg­estellt werden“. Ob das klappt, ist zunächst offen. Degenkolbs Saisonplan­ung dürfte maßgeblich davon abhängen, die Teilnahme an den Klassikern im Frühjahr scheint aber schon jetzt fraglich.

Auch Landsmann Max Walscheid traf es schlimm: Das 22 Jahre alte Talent erlitt eine Handund eine Schienbein­fraktur. Er wurde am Sonntag via Frankfurt/ Main in eine Spezialkli­nik nach Karlsruhe gebracht, um dort behandelt zu werden. Sechs Fahrer wurden in den Unfall verwickelt, als eine Britin aus ungeklärte­r Ursache mit ihrem Geländewag­en auf die Gegenspur fuhr. „Das war ein sehr harter Tag für das Team“, erklärte Teamchef Iwan Spekenbrin­k. „Die Fahrer werden Zeit brauchen, um sich zu erholen.“Vor allem für Degenkolb kommen der Unfall und die Folgen zur Unzeit. In zwei Monaten beginnen die Frühjahrs-Klassiker. Am 10. April will der Frankfurte­r als Vorjahress­ieger bei Paris-Roubaix antreten.

Degenkolb und seine Kollegen erlebten im Süden Spaniens den Albtraum eines jeden Radfahrers. Auf einer schmalen, kurvenreic­hen Landstraße zwischen den Ortschafte­n Benigembla und Parcent in der Provinz Alicante passierte es. Die Polizei machte zunächst keine Angaben darüber, was die Unfallveru­r- sacherin bei ihrer Vernehmung ausgesagt hat. Informatio­nen, mit welcher Geschwindi­gkeit sie unterwegs war, gab es vorerst auch nicht. „Das Auto hatte nicht mal Zeit zu bremsen“, berichtete der Onkel und Agent des ebenfalls verletzten Franzosen Warren Barguil. Die Fahrer seien nebeneinan­der auf ihrer Seite unterwegs gewesen, erklärte der Rennstall.

Den Rettungskr­äften bot sich ein gruseliges Bild verletzter und blutender Rennfahrer sowie schwer demolierte­r Rennräder. Der Amerikaner Chad Haga musste mit dem Helikopter in ein Krankenhau­s gebracht werden, verletzt wurden außer Barguil auch noch Fredrik Ludvigsson aus Schweden und der Niederländ­er Ramon Sinkeldam. (dpa)

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Foto: imago Mit einer großen Energielei­stung besiegte die deutsche Mannschaft (am Ball Christian Dissinger) Russland mit 30:29.
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John Degenkolb

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