Die Füße zum Himmel
Behindertenfasching Kolpingfamilie ermöglicht wieder ein großes Fest
Burgau Das ist für viele Menschen mit Behinderungen der Höhepunkt der Faschingszeit überhaupt. Denn außer dem Behindertenfasching der Kolpingfamilie im Burgauer Albertus Magnus Haus gibt es landauf, landab keinen externen Faschingsball, den auch Personen im Rollstuhl und Menschen mit teils massiven Einschränkungen problemlos besuchen können. Dies zu ermöglichen, ist seit vielen Jahren die Leistung einer großen Zahl von freiwilligen Helfern: Organisatorin Waltraud Tippel hat eine feste Mannschaft, die dafür sorgt, dass sich die rund 150 Ballgäste rundum wohlfühlen können und ihnen - zu sehr moderaten Preisen - Getränke, Kuchen und Imbiss geboten werden kann.
Und dann sind da auch die Faschingsgruppen, die Jahr für Jahr am Samstagnachmittag ins Albertus Magnus Haus kommen und kostenlos ihre Auftritte absolvieren – zur Begeisterung der Gäste.
In diesem Jahr konnte Waldtraud Tippel zusätzlich einen Moderator gewinnen: Die Burgauer Faschingsgröße Alfred Hinz übernahm in prachtvollem Kostüm die Rolle des Ansagers und Stimmungsmachers. Der Burgauer Schlachtruf tönte regelmäßig durch den Saal.
Alljährlich machen die Kinder der Zusamtaler Bettschoner den närrischen Auftakt. Die Begeisterung der Gäste ob der liebevoll gestalteten Kostüme für den Einsatz der Kleinen in der Märchenwelt mit Feen und Drachenkämpfern heizte die Stimmung gleich zu Beginn an.
Die Knoronia schickte ihre Großen. Für die Magic-Show mit „Abra Kadabra“wurde eigens abgedunkelt, damit die Lichteffekte besser zur Geltung kommen konnten und sie verfehlten ihre Wirkung nicht: mysteriös leuchtende Kugeln zogen die Zuschauer in ihren Bann und die „Schwebende Jungfrau“löste allgemeines Erstaunen aus. Die halsbrecherischen Hebefiguren, bei denen die zarten Tanzmädchen in schwindelerregender Höhe gar in Kollision mit den Kugelleuchten gerieten, be- antworteten die Gäste mit vielen bewundernden Oh’s und Ah’s. Doch damit nicht genug: die Knoronia hatte auch noch ihre Garde mit dabei und sorgte mit schwingenden Beinen für gute Laune.
Die Tanzgruppe Victory zeigte sich so in Stimmung, dass sie nicht nur ihren Auftritt absolvierte, sondern sich gut gelaunt unter die fröhlich tanzende Ballgesellschaft mischte. Den Reigen der Vorführungen beschloss die Burgavia, die mit ihren Kindern gekommen war: „Flieg mit uns durchs Märchenland“forderten sie ihre Zuschauer auf und erfreuten mit lustigen Kostümen und liebreizendem Tanz. Die größeren Mädchen entpuppten sich dann als mit beiden Beinen in der Realität stehend: sie outeten sich, nicht ohne ein Zwinkern, als die „Burgauer Streber“.
Dazwischen blieb den Gästen viel Zeit, selbst aktiv zu werden. Die Tanzbegeisterung war groß und auch die Polonaise erfreute sich größter Beliebtheit. (adl)