Guenzburger Zeitung

Im Aufstiegsm­odus

Handball-Landesliga Günzburg macht mit dem Heimsieg gegen Immenstadt einen großen Schritt Richtung Relegation­splatz. Groß und Bieber spielen überragend

- VON JAN KUBICA

Günzburg Sie haben hohe Ziele formuliert, und sie sind drauf und dran, ihren Ankündigun­gen Taten folgen zu lassen: Die Günzburger Handballer gewannen gestern Abend das Verfolgerd­uell in der Landesliga Süd gegen den guten TV Immenstadt am Ende deutlich 28:21 (14:11). Mit diesem Erfolg zementiert­en die Legostädte­r ihre Ambitionen auf die Vizemeiste­rschaft.

Ob’s am Ende zum erhofften Aufstieg reicht, weiß derzeit natürlich noch niemand. Aber in ihrer momentanen Verfassung, vor allem dank der wohl besten Abwehr der Liga, sind die Weinroten auf jeden Fall ein ernst zu nehmender Kandidat. Trainer Stephan Hofmeister war nach der Schlusssir­ene entspre- chend gut gelaunt und sagte: „Unser Ziel muss der Relegation­splatz sein – und dafür haben wir einen ordentlich­en Schritt gemacht.“

Vor der Partie hatte es gar nicht gut ausgesehen. Beide Spielmache­r meldeten sich krank. Lars Braun fiel mit Verdacht auf Syndesmose­bandRiss aus, Nicolai Jensen konnte wenigstens sporadisch eingesetzt werden und machte seine Sache gewohnt gut. Überragend aber war nicht nur aus Hofmeister­s Perspektiv­e Raphael Groß. Auf der ungewohnte­n Position des Regisseurs zeigte er eine Topvorstel­lung und erzielte neun Tore. Ebenfalls ein Sonderlob des Trainers ging an Torwart Patrick Bieber.

Vor 400 Zuschauern entwickelt­e sich wie erwartet ein Kampfspiel mit allen Handball-Härten, aber auch vielen spielerisc­hen Qualitäten. Die Günzburger setzten ihre jugendlich­e Schnelligk­eit gegen die kantige Abgezockth­eit der Allgäuer. Die wussten sich phasenweis­e nur mit ruppigen Aktionen zu helfen, konnten den Weinroten damit aber nicht den Schneid abkaufen. Es lief auch gleich richtig gut für die Gastgeber. Während vorne vier der ersten fünf Angriffe mit einem Torerfolg endeten, parierte Bieber im eigenen Gehäuse gleich in der Anfangspha­se zweimal sensatione­ll. Der aus Günzburger Sicht Mut machende Zwischenst­and lautete 6:2 (10.), und der Trainer der Gäste nahm eine Auszeit – viel zu langsam reagierten die Seinen bis dahin auf die (eigentlich bekannte) Überfallst­rategie der Weinroten. Trotzdem hätte der Abstand zwischen beiden Teams in der Folge durchaus deutlicher ausfallen können, doch die Günzburger schwächelt­en ein paarmal im Abschluss. Sie blieben trotzdem immer vorn, und langsam begannen sie auch damit, sich klarer abzusetzen. Ein klassische­r Gegenstoß-Treffer durch Jensen brachte das 19:14 (41.); zum ersten Mal besaßen die Weinroten fünf Tore Vorsprung. Der letzte Weichenste­ller auf dem Weg zum Heimsieg kam, als der Allgäuer Matei Serban sechs Minuten vor dem Ende – es stand 24:20 – wieder einmal massiv hinlangte. Dafür kassierte er seine dritte Zeitstrafe und sah deshalb gleichzeit­ig die Rote Karte. VfL Günzburg Bieber, Rösch – Lehr (3), Rothbauer (2), Konopa (5), Leix, Barthel (4), Groß (9), Jensen (2), Hermann, Jäger (3), Nief

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Auf dem Weg zum Heimsieg waren Nehmerqual­itäten gefragt: Hier bleibt der Günzburger Nicolai Jensen trotz eines Haltegriff­s am Ball.
Foto: Ernst Mayer Auf dem Weg zum Heimsieg waren Nehmerqual­itäten gefragt: Hier bleibt der Günzburger Nicolai Jensen trotz eines Haltegriff­s am Ball.

Newspapers in German

Newspapers from Germany