Im Aufstiegsmodus
Handball-Landesliga Günzburg macht mit dem Heimsieg gegen Immenstadt einen großen Schritt Richtung Relegationsplatz. Groß und Bieber spielen überragend
Günzburg Sie haben hohe Ziele formuliert, und sie sind drauf und dran, ihren Ankündigungen Taten folgen zu lassen: Die Günzburger Handballer gewannen gestern Abend das Verfolgerduell in der Landesliga Süd gegen den guten TV Immenstadt am Ende deutlich 28:21 (14:11). Mit diesem Erfolg zementierten die Legostädter ihre Ambitionen auf die Vizemeisterschaft.
Ob’s am Ende zum erhofften Aufstieg reicht, weiß derzeit natürlich noch niemand. Aber in ihrer momentanen Verfassung, vor allem dank der wohl besten Abwehr der Liga, sind die Weinroten auf jeden Fall ein ernst zu nehmender Kandidat. Trainer Stephan Hofmeister war nach der Schlusssirene entspre- chend gut gelaunt und sagte: „Unser Ziel muss der Relegationsplatz sein – und dafür haben wir einen ordentlichen Schritt gemacht.“
Vor der Partie hatte es gar nicht gut ausgesehen. Beide Spielmacher meldeten sich krank. Lars Braun fiel mit Verdacht auf SyndesmosebandRiss aus, Nicolai Jensen konnte wenigstens sporadisch eingesetzt werden und machte seine Sache gewohnt gut. Überragend aber war nicht nur aus Hofmeisters Perspektive Raphael Groß. Auf der ungewohnten Position des Regisseurs zeigte er eine Topvorstellung und erzielte neun Tore. Ebenfalls ein Sonderlob des Trainers ging an Torwart Patrick Bieber.
Vor 400 Zuschauern entwickelte sich wie erwartet ein Kampfspiel mit allen Handball-Härten, aber auch vielen spielerischen Qualitäten. Die Günzburger setzten ihre jugendliche Schnelligkeit gegen die kantige Abgezocktheit der Allgäuer. Die wussten sich phasenweise nur mit ruppigen Aktionen zu helfen, konnten den Weinroten damit aber nicht den Schneid abkaufen. Es lief auch gleich richtig gut für die Gastgeber. Während vorne vier der ersten fünf Angriffe mit einem Torerfolg endeten, parierte Bieber im eigenen Gehäuse gleich in der Anfangsphase zweimal sensationell. Der aus Günzburger Sicht Mut machende Zwischenstand lautete 6:2 (10.), und der Trainer der Gäste nahm eine Auszeit – viel zu langsam reagierten die Seinen bis dahin auf die (eigentlich bekannte) Überfallstrategie der Weinroten. Trotzdem hätte der Abstand zwischen beiden Teams in der Folge durchaus deutlicher ausfallen können, doch die Günzburger schwächelten ein paarmal im Abschluss. Sie blieben trotzdem immer vorn, und langsam begannen sie auch damit, sich klarer abzusetzen. Ein klassischer Gegenstoß-Treffer durch Jensen brachte das 19:14 (41.); zum ersten Mal besaßen die Weinroten fünf Tore Vorsprung. Der letzte Weichensteller auf dem Weg zum Heimsieg kam, als der Allgäuer Matei Serban sechs Minuten vor dem Ende – es stand 24:20 – wieder einmal massiv hinlangte. Dafür kassierte er seine dritte Zeitstrafe und sah deshalb gleichzeitig die Rote Karte. VfL Günzburg Bieber, Rösch – Lehr (3), Rothbauer (2), Konopa (5), Leix, Barthel (4), Groß (9), Jensen (2), Hermann, Jäger (3), Nief