Begeisterung hält sich in engen Grenzen
Niederraunau siegt trotz vieler Schwächen
Krumbach Trotz des guten Besuchs von knapp 400 Zuschauern kam dieses Mal kaum Stimmung im Schulzentrum auf. Grund war die wohl schwächste Saisonleistung der Raunauer Handballer. Der 27:23-Heimsieg gegen die SpVgg Altenerding bot einfach keinen Anlass zu Jubel.
Von „vogelwild“bis „abhaken, alles gut“reichten im Rückspiegel die Kommentare. Hatte die Raunauer in der laufenden Saison bisher ausgezeichnet, die Gegner auch einmal deklassieren zu können, so passten sie sich am Samstag dem Leistungsvermögen der Gäste an. Und die waren ohne sechs Stammkräfte angetreten. Im Vorfeld war sogar von einer Absage wegen Spielermangels die Rede gewesen, aber das geht ohne gewaltige Kosten im gehobenen Amateursport nicht mehr. Da das Spiel der Bayernliga-A-Jugend der Gäste wegen Blitzeises ausfiel, konnten immerhin die Nachwuchskräfte der Altbayern in Krumbach auflaufen. Da diese auch sonst zur Landesliga-Truppe gehören, hatte Trainer Erik Brasko doch eine wettbewerbsfähige Mannschaft auf dem Parkett.
Aber offensichtlich hatte sich das Gerede in den Köpfen der Raunauer festgesetzt. Zumindest in der Chancenverwertung war Überheblichkeit festzustellen. Trainer Markus Waldmann meinte dann auch zum Kollegen: „Ihr habt meine Jungs ganz schön durcheinandergebracht. Der psychologische Vorteil war auf eurer Seite. Aber so haben wir wenigstens zwei hervorragende Torhüter gesehen.“
Tatsächlich wurde das Spiel von den Torhütern bestimmt. Auf Gästeseite hielt Marc Sennefelder reihenweise gegen frei vor ihm auftauchende Raunauer. Aber auch Maxi Jekle hielt phänomenal. Nach einem Kopftreffer zu Beginn des Spiels rastete er aus und erhielt dafür zu Recht eine Zwei-Minuten-Strafe. Das war zumindest für ihn der Hallo-wach-Effekt, der beim Rest der Mannschaft fehlte. Oliver Kiebler und Manuel Scholz stellten zwar schnell auf 2:0, aber bis zum 3:6 wollte nichts mehr gelingen. Bis zum Zwischenstand von 6:11 verschlimmerte sich die Situation noch. Eine unglaubliche Wende nach der brillanten Leistung im Heimspiel davor gegen den TV Immenstadt. Aber endlich riss sich das Team am Riemen. Mit einem 9:1-Lauf bis zum 15:12-Zwischenstand wurden die Weichen auf Sieg gestellt. In dieser Phase lief es plötzlich, und auch der vom Flughafen direkt zur Mannschaft geeilte Julian Waldmann konnte sich wieder als Torschütze auszeichnen. Bei vernünftiger Chancenauswertung hätte sich der Abstand in der zweiten Hälfte deutlich ausbauen lassen. Es wurde zwar nicht mehr spannend, aber Maxi Deisenhofer und Maxi Jekle mussten schon sehr gute Leistungen zeigen, um die Schwächen ihrer Kollegen zu kompensieren. (walp)